Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 56

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che, die wir uns auch für die Zukunft vornehmen müssen. Es geht dabei um ein Mentorinnen-Prinzip, bei dem erfolgreiche Sportlerinnen anderen unter die Arme greifen und so versuchen, Frauen in die Vereine und in die aktive Sportausübung zu bringen.

In diesem Sinn möchte ich noch einmal an Sie appellieren, Frau Bundesministerin: Der Frauenförderplan soll kein Lippenbekenntnis bleiben, er sollte zur Umsetzung kommen – ich werde sicher noch einmal einen entsprechenden Antrag einbringen –, und die Mittel für die Frauenförderung sollten nicht gleich bleiben, sondern in Zukunft erhöht werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

11.43

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Böhacker. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

11.43

Abgeordneter Hermann Böhacker (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Der Behindertensport steht vor großen Herausforderungen – so der Titel auf Seite 197 des gegenständlichen Berichtes.

Der Behindertensport steht deswegen vor großen Herausforderungen, weil einerseits – und das ist ja durchaus erfreulich – die Zahl jener behinderter Menschen, die am Sport teilnehmen wollen, ständig steigt, und weil andererseits der Kreis jener Menschen, die unter den Begriff "Behinderte" fallen, erweitert wird.

Da gibt es einerseits die klassischen Behindertenvereine, in denen etwa Amputierte, Blinde, Sehbehinderte, Gehörlose, Hörbehinderte, mental Behinderte und Behinderte mit Lähmungen aktiv tätig sind, und einen zweiten Kreis von behinderten Personen, etwa Menschen nach Organtransplantationen, Infarktgeschädigte, also Personen, bei denen man die Behinderung nicht auf den ersten Blick erkennen kann.

Es ist durchaus verständlich, dass sich der Österreichische Behindertensportverband prima vista, in einer ersten Aussage überfordert fühlt, auch die zweite Gruppe in seinen Bereich einzugliedern, insbesondere im Lichte der Tatsache, dass die vorhandenen finanziellen, personellen und organisatorischen Ressourcen schon jetzt nicht ausreichen.

Es wird daher unser aller Aufgabe sein, dem Behindertensport mit einem Bündel an Maßnahmen hilfreich zur Seite zu stehen. Erstens müssen sich die örtlichen Sportvereine stärker als bisher für den Behindertensport öffnen. Es wird Aufgabe der Länder und der Gemeinden sein, im Rahmen ihrer Subventionspolitik für diese Sportvereine Lenkungseffekte zu erzielen.

Zweitens wird es notwendig sein, eine Verbesserung der Behindertensportvereine im Hinblick auf die Schule zu erreichen. Dazu wird es auch erforderlich sein, eine entsprechende Ausbildung des Lehrkörpers im Turnbereich durchzuführen.

Drittens wird es notwendig sein, mittel- und langfristig die finanziellen Ressourcen für den Österreichischen Behindertensportverband abzusichern, um allen Gruppen von Behinderten entsprechende Angebote unterbreiten zu können.

Meine Damen und Herren! Es geht aber nicht nur um den Breitensport im Behindertenbereich, sondern es wird auch notwendig sein, den Spitzensport im Bereich der Behinderten nachhaltig zu fördern. Ein wesentliches Signal im Spitzensport der Behinderten ist für alle behinderten Menschen ein Zeichen, sich mehr als bisher aktiv am Sport zu beteiligen.

Ich danke der Frau Vizekanzlerin dafür, dass sie in einer Anfragebeantwortung klar und deutlich zum Spitzensport im Behindertenbereich Stellung genommen hat. Sie teilt darin unter anderem mit, dass die Finanzierung des Spitzensports behinderter Menschen ein wichtiger Schwerpunkt des Regierungsübereinkommens ist. Ich bedanke mich weiters bei der Frau Vizekanzlerin dafür, dass es ihr erklärtes Ziel ist, den behinderten Sportlerinnen und Sportlern, die großartige Leistungen erbringen, jene Anerkennung zu verschaffen, die sie verdienen. Und ich danke der Frau


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