Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 182

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15. Punkt

Bericht des Finanzausschusses über die Regierungsvorlage (782 der Beilagen): Bundesgesetz, mit dem das Versicherungsaufsichtsgesetz, das Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungsgesetz 1994, das Kraftfahrgesetz 1967 und das Bundesgesetz über den erweiterten Schutz der Verkehrsopfer geändert werden (862 der Beilagen)

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Wir gelangen nun zu den Punkten 11 bis 15 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Wir gehen sogleich in die Debatte ein.

Als erster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Kaipel. – Bitte.

19.38

Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Das Burgenland feiert heuer seine 80-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Dieses Jubiläum ist für uns Burgenländer Anlass zur Freude über die gute Entwicklung unseres Heimatlandes. Die Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg hatten für Österreich viele Härten und Enttäuschungen gebracht. Erst nach zähen Verhandlungen gelang es, die Anerkennung der nationalen Selbstbestimmung derart durchzusetzen, dass das Burgenland der Republik Österreich als gleichberechtigtes Bundesland zugesprochen wurde. Dennoch konnte das Burgenland erst 1921 nach bewaffnetem Widerstand ungarischer Freischärler mit Hilfe von Gendarmerie und Heer von Österreich übernommen werden.

Trotz der schwierigen zwanziger und dreißiger Jahre und der schrecklichen Zeit des Krieges und des Nationalsozialismus hat sich der Aufbauwille immer wieder durchgesetzt. Nach den Einschränkungen der Besatzungszeit und der Lage an der toten Grenze des Eisernen Vorhanges haben die Burgenländerinnen und Burgenländer ein blühendes Land geschaffen, eine Region mit Lebensqualität und hervorragenden Aussichten für die Zukunft. Wir begehen dieses Jubiläum auch in Dankbarkeit für die Leistungen und Opfer all jener Menschen, die unserem Land die Grundlage für diesen Aufstieg gegeben haben, denn diese acht Jahrzehnte waren ein Zeitraum voller Entbehrungen, großer Leistungen und gemeinsamer Anstrengungen.

Wir Burgenländer sind ein aufrichtiges, fleißiges Volk, das selbst gerne gibt. Dennoch freuen wir uns über den Zweckzuschuss von 55 Millionen Schilling, den wir heute beschließen wollen: 55 Millionen Schilling für Bildung, Beschäftigung und Wirtschaft; 55 Millionen Schilling zur Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, zur Pflege der sprachlichen Vielfalt und zur Stärkung der Identität des Landes – gut investiertes Geld mit Mehrwert für ganz Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich darf alle, die das Besondere suchen, einladen, sich von der Einzigartigkeit des jüngsten Bundeslandes Österreichs zu überzeugen. Ein kurzer Streifzug durch die burgenländischen Jahreszeiten soll vielleicht etwas Lust auf mehr machen.

Meine Damen und Herren! 300 Sonnentage und 2 000 Sonnenstunden das Jahr über, die Möglichkeit, sich an mannigfachen Formen des Wassers zu ergötzen, sowie die natürlichen Gegebenheiten, gepaart mit den klimatischen Vorzügen, geben dem Burgenland einen einzigartigen Heimvorteil. (Beifall bei der SPÖ.)

Im März sprießen schon die ersten Pflanzen in der pannonischen Tiefebene, während in Westösterreich der Sonnenskilauf beworben wird. Die Frühlingserlebnisse erstrecken sich über das Erwachen der Natur, den Zuzug der Vögel im Nationalpark, die Jungwein-Verkostung bis hin zum sportlichen Sommer-Opening. (Abg. Böhacker: Wie schaut es aus mit Golf spielen?)

Der Sommer steht ganz im Zeichen eines pulsierenden Kulturreigens von den renommierten Seefestspielen in Mörbisch über die Opernfestspiele im Römersteinbruch St. Margarethen bis hin zu den zahlreichen Burg- und Schloss-Spielen. Fast nahtlos geht es dann über in den Wein-kulinarischen Herbst. Eintauchen in die warmen, entspannenden Wellen der heißen Thermen,


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