Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 1. Sitzung / Seite 72

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Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt als nächster Redner Herr Abgeordneter Mu­rauer. Ich stelle die Uhr auf 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

15.47


Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident Dr. Andreas Khol! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses ist wieder einmal eine Aktion der Grünen und der Bundesheergegner, um unter dem Vorwand, Licht in die Sache zu bringen, mehr Informationen zu erhalten.

Herr Kollege Kogler! Waren Sie selbst und auch Ihre Kollegen in keinem Ausschuss, waren Sie bei keiner Diskussion, wo es darum ging? – Diese Debatte führen wir ja nicht zum ersten Mal!

Jetzt zu den Vorwürfen. – In der Vergangenheit haben Sie den Vorwurf erhoben, dass die Aus­schreibungen auf den „Gripen“ zugeschnitten seien. Es wurde der Verdacht geäußert, das Bun­desheer, die Verantwortlichen wären selbstverständlich auf den „Gripen“ hin orientiert. Jetzt ist die Entscheidung anders ausgefallen, und jetzt gibt es eine pauschale Verdächtigung, da müs­se etwas faul sein, da die Wahl nicht auf den „Gripen“ fiel, sondern auf den „Eurofighter“.

Um das Ganze begründen zu können – Sie haben sich ja damit sehr schwer getan, ich habe Ihnen zugehört –, muss jetzt bei den Gegengeschäften etwas nicht in Ordnung sein, obwohl Sie wis­sen, dass gerade bei solch sensiblen Beschaffungen – und Beschaffungen für das Bundes­heer sind sensibel, darin gebe ich Ihnen Recht – alles genau untersucht wird. In diesem Fall hat eine 60-köpfige Kommission darüber befunden. In Sachen Gegengeschäfte, Kompensationen waren die Sozialpartner im Bundesministerium eingeladen. Eine zehnköpfige Kommission hat abgewogen, ob es stimmt, dass 200 Prozent Gegengeschäfte vorgesehen sind, oder nicht, und man hat sich in einem Abstimmungsverhältnis von sieben zu drei für den „Eurofighter“ ent­schie­den.

Eines sage ich Ihnen schon: Für die Österreichische Volkspartei und für die Regierung Schüs­sel I und auch für die Regierung Schüssel II steht die Sicherheit in unserer Republik an vor­ders­ter Stelle, und zwar nicht nur die Sicherheit in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Pensionen, sondern auch die Sicherheit unserer Bevölkerung im Land Österreich, und dazu gehört der Luft­raum genauso wie der Boden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitli­chen.)

Ich weiß vom Kollegen Pilz und von anderen Personen – in den Ausschüssen und in der Öffent­lichkeit gab es ja genug derlei Äußerungen –, dass sie grundsätzlich gegen das Bundesheer sind und meinen, dass 6 000 Mann ausreichen würden, um Österreich Sicherheit zu gewähren. Wir sind da anderer Meinung.

Es gibt kein Land, das seinen Luftraum nicht kontrolliert, meine Damen und Herren, insbeson­de­re jene von den Grünen, aber auch sonstige Bundesheergegner. Es gibt kein Land, egal ob in einem Bündnis oder neutral, das seinen Luftraum nicht kontrolliert. Jedes Land kontrolliert sei­nen Luftraum!

Meine Damen und Herren! Was machen wir an den Grenzen? – Wir kontrollieren die LKW, wir kontrollieren die PKW, wir kontrollieren die grüne Grenze – zu Recht, weil wir wissen wollen, was an unseren Grenzen passiert, und mit nachgelagerten Kontrollen wollen wir dies genauer recherchieren. Deswegen ist auch eine entsprechende Kontrolle in der Luft notwendig.

Ich darf Sie auch darauf aufmerksam machen, dass natürlich auch die Schweiz, Schweden und Finnland über Kampfflugzeuge beziehungsweise Abfangjäger verfügen, um ihren Luftraum zu überwachen, ja sogar zu verteidigen – davon sind wir weit entfernt.

Was die Gegengeschäfte betrifft, so darf ich Ihnen noch sagen, dass über die so genannte Ge­heimstudie, über die jetzt Gerüchte kursieren, bereits im Juni im „FORMAT“ zu lesen war und dass im Zusammenhang damit in keiner Weise von einem Geheimnis gesprochen werden kann. All das, was jetzt gegen die Entscheidung für den „Eurofighter“ vorgebracht wird, indem zum Beispiel Sie, Herr Kollege Kogler, sich für den „F-16“ aussprechen, der als dritte Möglichkeit in


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