Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 84

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bei der SPÖ sowie des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber.) – Aber bitte müllen Sie mich nicht zu! Nur wichtige Dinge, bitte!

Damit bin ich beim Thema. (Abg. Mag. Schweitzer: Jetzt erst? Das ist ja unglaublich!) – Herr Schweitzer! Ich habe vorher gefragt, ob ich darf, und der Herr Präsident hätte es sicher keine Sekunde länger zugelassen, als er es für angemessen hielt. Ich bedanke mich sehr herzlich beim Herrn Präsidenten. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Weiterer Zwischenruf des Abg. Mag. Schweitzer.) Den Rest macht euch dann bitte intern aus.

Meine Damen und Herren! Wir haben Stillschweigen vereinbart über den Inhalt der Sondie­rungsgespräche der letzten Woche auch zum Thema Bildung. (Abg. Mag. Schweitzer: Herr Broukal! Der Herr Präsident hat sein Hörgerät nicht eingeschaltet! – Heiterkeit.) – Herr Schweit­zer! – Herr Präsident, das würde, glaube ich, nach einer Richtigstellung verlangen. Lassen Sie mich bitte jetzt nicht im Stich!


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Sie sind herzlich eingeladen, mit Ihrer Rede fortzu­fahren und zur Sache zu kommen. Dafür wäre ich Ihnen dankbar. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)


Abgeordneter Josef Broukal (fortsetzend): Also unterschätzen Sie Herrn Prinzhorn nicht! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Würden Sie bitte jetzt ...!) – Davor habe ich mich auch immer gefürch­tet: vor den Zwischenrufen der FPÖ. Aber ich habe mir gesagt: Jetzt kann es nur weniger arg sein, weil es nicht mehr 52, sondern nur noch 18 Zwischenrufer sind (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ und den Grünen sowie Heiterkeit bei der ÖVP), und das ist richtig: Es ist erträglich! Ich danke Ihnen, es ist eine Verbesserung. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir haben Stillschweigen vereinbart über das, was SPÖ und ÖVP auch in Sachen Bildung in der letzten Woche gesprochen haben, und das will ich achten – allerdings nicht mehr, als unser Gegenüber, Frau Minister Gehrer, das geachtet hat: Sie hat in den Zeitungen immer so ein bisschen begleitend darüber berichtet, wie diese Sache vor sich ging. Sie hat Recht, wenn Sie gesagt hat, dass wir uns in der Frage der Studiengebühren nicht bewegt haben: Wir sind bei unserem Nein geblieben, vermutlich aus den gleichen Gründen, die auch Frau Gehrer noch im Jahr 2000 lange Zeit dazu bewogen haben, nein zu Studiengebühren zu sagen – noch zwei Tage bevor dann angeblich auf Wunsch der FPÖ doch schwarz-blaue Politik daraus geworden ist.

Allerdings: Wir haben in diesen Verhandlungen – und mehr konnte man, so glaube ich, beim ersten „Beschnuppern“ von uns auch nicht erwarten – anerkannt, dass der Staat aus den Studiengebühren 130 Millionen € lukriert, die man so leicht nicht wird ersetzen können. Ich glaube, das war Bewegung.

Wir haben uns, verglichen mit der Haltung der ÖVP-Verhandler, da eigentlich sehr bewegt. Sie – das möchte ich schon sagen – haben sich in dieser Frage überhaupt nicht bewegt! Wäre ich auf der anderen Seite des Tisches gesessen, dann hätte ich gewusst, wohin ich mich be­wegen würde, ohne meinen Grundsatz aufzugeben, denn selbst wenn man Studiengebühren braucht und haben will: Ein bisschen intelligenter und ein bisschen gerechter könnte es dabei schon zugehen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.) Das möchte ich Ihnen, bevor Sie sagen, dass es nicht stimmt, anhand von drei Beispielen vor Augen führen, und Sie sagen nachher, ob es stimmt oder nicht.

Punkt 1: Sie kennen das so gut wie ich: Wenn jemand berufstätig oder Alleinerzieherin ist oder aus welchem anderen Grund auch immer des Lebens oder des gewählten Lebensstils mit dem Studium nur langsam weiterkommt, dann zahlt er dennoch jedes halbe Jahr die volle Studienge­bühr. Das wäre ohne jede Mühe gerechter zu gestalten, etwa indem man – ausländische Bei­spiele gibt es dafür – von Berufstätigen nur die halbe Gebühr verlangt. Oder: Ja, es gibt auch Leute, die so viel Geld verdienen, dass sie kein Stipendium bekommen, aber trotzdem langsam studieren, und die auch die volle Gebühr zahlen (Abg. Mag. Schweitzer: Schrecklich! – Abg. Dr. Bleckmann: Sie verdienen so viel, dass sie kein Stipendium bekommen!), und es gibt aus-


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