Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 128

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und vor allem Herr Abgeordneter Pilz! (Abg. Mag. Kogler: Herr Kollege Haider hat plakatiert: Eurofighter gestoppt!)

Herr Abgeordneter Pilz! Sie haben gesagt, es gebe einen schwer wiegenden Verdacht der Schiebung. Ich sage Ihnen als verantwortlicher Ressortminister: Diesen Vorwurf weise ich mit aller Deutlichkeit zurück, mit aller Deutlichkeit! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Die Staatsanwaltschaft hat anonyme Anzeigen überprüft und keine Verdachtsmomente ge-funden. Der Rechnungshof hat den ersten Teil überprüft und das Beschaffungsverfahren gelobt. Der zweite Teil wird auf meine Initiative hin geprüft. Sehen Sie sich diese Rechnungshofprüfung an!

Sie haben – und Sie sind ja sehr gut informiert – hier das Verfahren angesprochen. Es ist klar: Die Bewertungskommission in meinem Ressort hat eine eindeutige Entscheidung getroffen, und es wurden die technischen Kriterien des Eurofighters überprüft. Die verantwortlichen Beamten der Gruppe und der Sektion haben aber auch die budgetären Rahmenbedingungen des Res­sorts zu überprüfen und haben deshalb diese Empfehlung, die Sie angesprochen haben, vor­gebracht.

Die Bundesregierung hat das Gesamtpaket zu beurteilen, auch die wirtschaftlichen und tech­nologischen Bereiche, und hat auch Vorsorge zu betreiben, wenn es um die budgetäre Ab­sicherung geht.

In der Ministerratsvorlage – das wissen Sie – ist eindeutig festgehalten, dass alle zusätzlichen Aufwendungen, die durch diese Beschaffung und auch durch die Typenentscheidung beim Bun­desheer anfallen, zusätzlich dem Verteidigungsbudget zugemittelt werden müssen. – Also eine nachvollziehbare Argumentationskette, ein nachvollziehbares Verfahren. (Abg. Mag. Kogler: Sagen Sie etwas zu den Betriebskosten!)

Ich sage hier noch einmal deutlich: Als Neuwahlen fixiert waren, als klar war, dass ich dieses Verfahren nicht mehr abschließen kann, dass ich den Vertrag nicht unterschreiben kann, habe ich die Vertragsverhandlungen gestoppt. Sie sind das bis zum heutigen Tage.

Die künftige Bundesregierung wird das Beschaffungsverfahren nach der dann vorliegenden Gestion fortzuführen haben. Und ich sage Ihnen, es ist notwendig, dieses Verfahren fortzu­führen, weil wir ansonsten in wenigen Jahren das nicht mehr können, was auch Sie von uns und von mir als Verteidigungsminister verlangt haben: den Luftraum gegen illegale Überflüge schützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit unseres Landes leisten. Dem fühlen wir uns verpflichtet, und das wird auch in Zukunft so sein.

Ich hoffe, dass Sie in dieser wichtigen Frage der Sicherheits- und Verteidigungspolitik irgend­wann doch auf den nationalen Konsens zurückkommen können. Es ist schade, dass es mir nicht gelungen ist, obwohl ich in den letzten drei Jahren oft versucht habe, Sie auf diesen richtigen Pfad in der Sicherheitspolitik zu bringen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.42


Präsident Dr. Andreas Khol: Bevor ich das Wort an Frau Abgeordnete Mag. Prammer erteile, möchte ich die Mitglieder des Sicherheitskomitees einladen, zu einer Sitzung ins Lokal III zu gehen, und zwar nach Punkt 6, also nach der Durchführung der Dringlichen, der Anfrage­besprechung und der Ersten Lesung des Fremdengesetzes.

Zu Wort gelangt nunmehr Frau Abgeordnete Mag. Prammer. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

16.43


Abgeordnete Mag. Barbara Prammer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bun­desminister! Herr Bundesminister, ich habe vernommen, Sie haben den Vertrag nicht unter­schrieben. Umso besser, kann ich da nur sagen, denn dann haben Sie jetzt noch jede Möglich­keit der Welt, vor Ihre Wählerinnen und Wähler hinzutreten, um sich dafür zu rechtfertigen, dass


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