Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 7. Sitzung / Seite 146

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Wir wollen Alternativenergieformen weiter ausbauen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, da­von profitieren auch kleine und mittlere Unternehmen im ländlichen Raum und davon profitiert die Landwirtschaft. Deswegen wollen wir mit einem Mix von Einzelmaßnahmen den Ökostrom­anteil von derzeit 70 auf 78 Prozent anheben. Wir wollen um 75 Prozent mehr Biomasse einset­zen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) – Es ist dies ein ehrgeiziges Ziel, aber es zahlt sich aus.

Wir machen einen Schritt, den keine andere Bundesregierung zuvor gemacht hat, im Rahmen einer ökologischen Steuerreform im Jahr 2004 (Zwischenruf der Abg. Mag. Lunacek): Wir belasten fossile Energieträger und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Wir entlasten vor allem Bezieher niederer Einkommen, nämlich unter 14 500 €. Oft gesagt und verlangt – wir setzen das als erste Bundesregierung im Jahr 2004 um! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Der Herr Bundeskanzler hat in seinen Ausführungen bereits darauf Bezug genommen, es be­trifft eine meiner ersten Aktivitäten beim Umweltministerrat am Dienstag dieser Woche: Wir wer­den die Entschwefelung von Diesel und Treibstoffen bereits im Jahr 2004 realisieren. Ich werde diesbezüglich in den nächsten Tagen gemeinsam mit der Erdölwirtschaft eine Initiative starten, um dieses Ziel zu ermöglichen. Wir wollen haben – das habe ich beim Umweltministerrat in der EU auch schon deponiert –, dass eine Initiative hinsichtlich der Dieselpartikelfilter erfolgreich ist, um die Belastung in diesem Bereich zu reduzieren.

Ich möchte nun auf den zweiten Bereich meines Ressorts eingehen, die Landwirtschaft. Nach­dem schon das Licht blinkt, kann ich das nur noch ganz kurz skizzieren: Ein 3-Milliarden-€-Paket zur Absicherung der österreichischen Landwirtschaft – gerade im Hinblick auf die Ost­erweiterung ein sehr wichtiges Ziel. Wir wollen die Wettbewerbsgleichheit mit dem Agrardiesel herstellen. Das ist eine entscheidende Frage im Zusammenhang damit, ob wir bäuerliche Familienbetriebe erhalten können. Wir müssen ihnen die Instrumente geben, damit sie im Wett­bewerb mit den europäischen Kollegen konkurrenzfähig sind.

Das sind zwei der großen Ziele, und ich glaube, dass wir insgesamt unter dem Ziel, die Zukunft nachhaltig gerecht zu gestalten, erfolgreich sein werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

16.16


Präsident Dr. Andreas Khol: Zum Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Josef Broukal, der gleichfalls 5 Minuten zu uns sprechen wird. – Bitte.

16.17


Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Präsident! Ich habe inständig gehofft, dass Sie mich auch der freundlichen Anrede „Peperl Broukal“ für würdig erweisen werden, so wie beim Herrn Landwirtschaftsminister, aber das wird noch werden.


Präsident Dr. Andreas Khol: Wenn Sie mir das Privileg zugestehen, werde ich es in Zukunft tun, Peperl Broukal. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)


Abgeordneter Josef Broukal (fortsetzend): Herr Landwirt­schaftsminister! Zu dem, was Sie gesagt haben, kann ich nicht viel sagen, denn das hieße wirklich in einem Bereich dilettieren, in dem ich mich nicht auskenne. Ich hoffe nur, dass Sie die heimliche Vorliebe Ihres Onkels für Rot-Schwarz im Herzen auch ein bisschen teilen. Das würde die Zusammenarbeit leichter machen.

Frau Rauch-Kallat, ich freue mich auf das, was Sie in den nächsten Jahren machen werden. Ich kenne Sie ja noch aus der Zeit, als Sie in Wien das Soziale Hilfswerk der ÖVP geleitet haben, und ich weiß: Neben allem Harten, Generalsekretärhaften, das in Ihnen schlummert, gibt es auch die feste Frauenpolitikerin, die über die Grenzen der Parteien hinweg das tut, was Sache der Frauen ist.

 


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