Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 12. Sitzung / Seite 120

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Ich möchte zum Abschluss noch Folgendes sagen: Wir haben heute sehr viel von Qualitätsver­besserungen gesprochen. Ich denke, es ist gerecht, etwas für jene zu tun, die fleißig arbeiten, damit sie auch im Alter Sicherheit haben. Ich möchte in diesem Zusammenhang meinen lieben Kollegen Max Walch in abgewandelter Form zitieren: Wir Freiheitlichen haben gerade auch jetzt im Zusammenhang mit der Begutachtung des nun vorliegenden Pensionsreformentwurfes ge­zeigt, dass wir diejenigen sind, die zuhören, die denken und dann handeln! Und so könnten wir es auch bei diesem Problem machen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.10


Präsident Dr. Andreas Khol: Vielen Dank, Frau Staatssekretärin.

Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Riepl. Er will 5 Minuten zu uns sprechen. – Bitte, Herr Abgeordneter.

17.10


Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren! Es geht bei diesem Tagesordnungspunkt, wie schon meine Vorredner ausgeführt haben, um Beiträge, die Arbeitgeber für Arbeitnehmer an die Sozialversicherung zahlen – zahlen sollen, zahlen müssen. Es geht darum, dass der Verfassungsgerichtshof eine beste­hende Pauschalierung von Arbeitgeberbeiträgen für geringfügig Beschäftigte im Frühjahr ver­gangenen Jahres aufgehoben hat und der Regierung ein Jahr Zeit gab, eine Reparatur vorzu­nehmen.

Darauf wurde allerdings vergessen, so möchte ich fast sagen, Frau Staatssekretärin! Die Frist ist abgelaufen, und zu spät wird nunmehr diese heutige Reparatur beschlossen – ganz konkret um zwei Monate zu spät, denn die heutige Regelung tritt erst mit 1. Juni in Kraft. Das heißt, die Arbeitgeber ersparen sich für die Monate April und Mai, Beiträge für ihre geringfügig Beschäf­tigten zu bezahlen. Darauf ist aber schon hingewiesen worden.

Ich halte das für eine Art Lohnnebenkosten-Geschenk der Regierung, indem man nämlich ein­fach sagt, es hat zwar ohnehin eine Arbeitsgruppe gegeben, die konnte aber wegen der Wahlen nicht weiter tagen. In Wirklichkeit schaut es aber so aus, als ob das Absicht gewesen wäre und man erst im letzten Augenblick noch Maßnahmen setzt. (Abg. Dr. Fekter: Haben Sie nicht zugehört, was die Frau Staatssekretärin gesagt hat? – Zwischenbemerkung von Staatssekretä­rin Haubner.)

Liebe Frau Staatssekretärin, Sie persönlich können nichts dafür, denn Sie waren damals noch nicht in dieser Funktion tätig, das ist richtig. Aber letztendlich lassen Sie die Kollegen, die eigentlich dafür die Verantwortung haben, jetzt im Stich. Das ist auch ein „schönes“ Bild, das wir da erleben. (Staatssekretärin Haubner: Ich bin stark genug!)

Wer haftet eigentlich für den Schaden, den die Sozialversicherung durch diesen Beitragsentfall erleidet? Wer haftet eigentlich dafür? Wer trägt dafür eigentlich die Verantwortung? Sie oder der Herr Vizekanzler oder die ganze Regierung? – Es geht immerhin um die „Kleinigkeit“ von „nur“ 10 Millionen € oder rund 140 Millionen Schilling, die da jetzt fehlen. Der Sozialversicherung werden durch diese Regierung und diese Politik systematisch – in diesem Fall würde ich fast sagen, was heißt fast, ich sage es: fahrlässig – die Einnahmen gekürzt, geschmälert. Es wird dann womöglich noch behauptet, die Krankenkassen können ja nicht wirtschaften.

Das ist eine Vorgangsweise, die meiner Meinung nach unakzeptabel ist, und angesichts der man die Frage stellen muss: Wer hat dafür eigentlich die Verantwortung zu tragen? – Nach den bisherigen Wortmeldungen von Rednern der Regierungsparteien und auch nach Ihrer Wort­meldung, sehr verehrte Frau Staatssekretärin, habe ich niemanden gefunden beziehungsweise habe ich nicht herausgehört, dass jemand sagt: Da ist uns etwas passiert, wir versuchen, das rasch zu erledigen. Herr Tancsits bringt zwar ein paar Tage vor Ende dieser Frist geschwind einen Antrag ein, aber sonst ist nichts geschehen! (Abg. Dr. Trinkl: Heute ist es passiert! Frau Hostasch war damals Ministerin, Herr Riepl!)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite