kommen müssen und,
das ist meine Meinung, auch verstärkt kommen müssen. Natürlich ist sie auch
abhängig davon, wie stark die Wirtschaft und letztlich auch die Werbung auf
einen Sportzweig zugeht.
Lieber
Staatssekretär! Als Obmann von 20 Vereinen in einem mittleren Ort mit etwa
10 000 Einwohnern habe ich doch ein bisschen Angst vor einer sehr
radikalen und rigiden Ausformung eines solchen Berufssportgesetzes, weil wir in
Wirklichkeit in den unteren Ligen tätig sind. Ich habe also Angst vor Budgets,
die explodieren, weil letztlich die öffentliche Hand und die Gemeinden diese
Budgets nachbessern müssten. Gerade weil ich damit Erfahrung habe, habe ich
auch Angst vor Verwaltungsagenden, die ganz massiv auf die Vereine zukommen
werden. Ich habe Angst vor der Lohnverrechnung, ich habe vor den Steuerberatungskosten
Angst und letztlich auch vor den vielen Folgekosten der Arbeitnehmerverträge in
diesen klein strukturierten Vereinen. Ich bitte also, auch darauf Rücksicht zu
nehmen.
Ich habe aber
auch – und dabei handelt es sich um einen großen emotionalen Faktor –
ein bisschen Angst vor einer Demotivation der Spieler, die kostenlos
spielen. – Kollege Lichtenegger oder Kollege Brosz haben das auch bereits
gesagt. – Auf der anderen Seite gibt es dann nämlich Spieler, die aus
oberen Ligen kommen und bezahlt werden müssen. Ich habe auch ein bisschen Angst
vor der Demotivation der Funktionäre, die momentan unentgeltlich in den
Vereinen, in den Dachverbänden arbeiten und eigentlich nur zusätzliche Arbeit
aufgehalst bekommen.
Weil ich gerade
bei den Dachverbänden bin: Lieber Staatssekretär! Wir haben im Ausschuss auch
über die Dachverbände geredet, und ich gestatte mir ein Wort dazu. Wenn wir in
der Vergangenheit von den Dach- oder Fachverbänden geredet haben, habe ich die
Tendenz erkennen können, dass es euch, der Sportministerin, aber letztlich auch
dir, nur vordergründig um Anliegen des Sportes gegangen ist. Unschwer zu
erkennen war immer, dass sich die Sportministerin ihren parteipolitischen
Zugang zum Sport gesucht hat. Und dies weiter zu betreiben, kann man dir, Herr
Staatssekretär, auch nicht ganz absprechen, auch wenn du in der Sache sehr
behutsam sprichst. Du redest nur von der großen Neuorganisation der
Sportstruktur in Österreich, und du redest davon, dass viele neue Vereine in
die Fachverbände aufgenommen werden sollten.
Ich möchte dir
folgende Antwort geben: Ich meine, du hast Recht, wenn du von gestiegenen
Anforderungen an die Sportbudgets sprichst. Nicht Recht hast du jedoch
sicherlich, wenn du meinst, dass die Fach- und Dachverbände, so wie sie derzeit
organisiert sind, nur auf Grund von reaktionären Ansichten nicht
verhandlungsbereit wären.
Die Lösung, Herr
Staatssekretär, kann doch wohl nur die sein, dass den bestehenden Vereinen
nichts weggenommen wird. Zusätzlich aufzunehmende Verbände brauchen
zusätzliches Geld. Dein Finanzminister hat heute in seiner Budgetrede
vollmundig davon gesprochen hat, wie er den österreichischen Sport fördern
will. Fordere deinen gerechten Anteil von ihm ein! Fordere ein Sportbudget ähnlich
dem Kulturbudget, fordere die Sportmilliarde ein! – Herzlichen Dank. (Beifall
bei der SPÖ.)
14.47
Präsident
Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist
Herr Abgeordneter Dolinschek. – Bitte.
14.47
Abgeordneter
Sigisbert Dolinschek (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr
Präsident! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Zuhörer!
Die Zeiten ändern sich, die Mode und das Geld. Im Sport ist es ebenfalls so,
und deswegen wird es auch notwendig sein, dass man die einzelnen Sport- und
Fachverbände in Zukunft etwas durchforstet. Sind sie noch zeitgemäß? Was sind
die Kosten? Was sind die Ziele? Wie sieht es mit der Nachnutzung aus? Wie ist
die Nachwuchsförderung zu gestalten?
Bei diesem Antrag auf Schaffung eines Berufssportgesetzes geht es darum, auf die Besonderheiten des österreichischen Sports Rücksicht zu nehmen. Ich bin froh, dass es im Aus-