Zum Schluss darf
ich feststellen (Rufe bei den Grünen:
Redezeit! – Abg. Dr. Van der Bellen: Das ist unsere
Redezeit!), dass weitere große Reformen, auch die heute diskutierten,
notwendig sein werden. (Präsident
Dipl.-Ing. Prinzhorn gibt neuerlich das Glockenzeichen.) Herr
Präsident! Wir brauchen Einsparungspotential. Ich werde mich nicht scheuen,
gemeinsam mit dieser Regierung diese Reformen zu vertreten, voranzutreiben,
weil sie für die Zukunft unserer Jugend wichtig sein werden. – Danke. (Beifall
bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
13.49
Präsident
Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Meine Damen und Herren!
Entsprechend einer Vereinbarung in der Präsidiale wird die restliche Zeit der
Fernsehübertragung bis 14.15 Uhr auf die Fraktionen gleich aufgeteilt, und
zwar mit je 4 Minuten.
Zu Wort gemeldet
ist Herr Abgeordneter Dr. Spindelegger. – Bitte.
13.49
Abgeordneter
Dr. Michael Spindelegger (ÖVP): Sehr geehrter Herr
Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren!
Das, was mir an dieser Debatte seitens der Opposition so sehr im Magen liegt,
ist, dass Sie um den heißen Brei herumreden. (Abg. Reheis: Das sagen Sie, Herr Kollege!? Sie reden darum
herum! Sie haben den Brei erfunden! Sie haben den Brei produziert!)
Sie alle haben
nicht den Mut, vor die Bevölkerung zu treten und zu sagen, wie die Faktenlage
ist, meine Damen und Herren von der Opposition! Das werfe ich Ihnen wirklich
vor. Sie reden so, als müsste nichts geschehen. In Ihren Redebeiträgen sagen
Sie: Irgendwann in der Zukunft, in 20 Jahren, werden wir in Fragen der
Pensionen etwas ändern.
Geschätzte Damen
und Herren! Sie wissen so gut wie wir alle: Sinkende Geburtenraten bedeuten,
dass Sie über 20 Jahre keine höhere Zahl an Beitragszahlern aufbieten
können. Ein viel höheres Lebensalter – worüber wir uns ja freuen –
bedeutet viel mehr Pensionsbezieher.
Sie sprechen
davon, dass man über das Umlageverfahren den Bundeszuschuss erhöhen muss. Wer
bezahlt denn den? – Wir alle miteinander! (Abg. Dr. Glawischnig: Sogar ohne Pensionsreform wäre der
Bundeszuschuss gesunken!) Wir sitzen alle in einem Boot, in dem es heißt:
Der Steuerzahler muss dafür geradestehen, wenn es irgendwo eine
Finanzierungslücke gibt. Genau das werfe ich Ihnen vor, dass Sie nämlich
versuchen, den Menschen Sand in die Augen zu streuen. Das ist nicht
in Ordnung, meine Damen und Herren von der Opposition! (Beifall bei der ÖVP
und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Wir gehen den Weg
über das Parlament, den Weg des Feinschliffs der parlamentarischen Beratungen,
werden aber nicht über die Grundsätze reden, denn dass es um längeres Arbeiten
geht und darum, dass die Pensionshöhe eher sinken als steigen muss, ist uns
doch allen klar! Wir gehen beim Feinschliff davon aus, dass wir dort etwas
verändern müssen, wo es unbillige Härten gibt. Da sind Sie eingeladen, dazu
Ihre Beiträge zu leisten. (Abg.
Mag. Prammer: Genau das tun, was die Regierungsparteien wollen! So
etwas nennt man dann Demokratie!)
Meine Damen und
Herren! Dazu ist es auch notwendig, dass man mittels Konsenskultur in diesem
Hohen Haus und im Ausschuss versucht, auf die Spuren dieser unbilligen Härten
zu kommen, und nicht wie Herr Präsident Verzetnitsch mit Hilfe von
Funktionären und Betriebsräten den ÖGB in eine Richtung zu treiben zu
versuchen, wo ihn die Bürger nicht haben wollen! (Beifall bei Abgeordneten
der ÖVP.)
Arbeitsniederlegung
herausfordern, Streiks in die Betriebe hineintragen (Abg. Mag. Wurm: Streik ist in ...?) und
Misstrauen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern hervorrufen: Das
wollen die Bürger in diesem Land nicht! Sie wollen, dass Sie sich
hinsetzen und Alternativen vorschlagen (Abg.
Dr. Fischer: Durchpeitschen! 91 Gesetze!), und dazu möchte ich
Sie noch einmal in aller Form einladen, meine Damen und Herren von der
Opposition! (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Reheis.)