Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 31

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„Viel Narren fielen hoch herab,

Die suchten Weg, wo’s keinen gab, ...“

Es sei Ihnen gewidmet. (Lang anhaltender Beifall bei der SPÖ.)

15.49


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Herr Abgeordneter Mag. Molterer. Redezeit 10 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

15.50


Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Kollege Cap, Sie sollten in den Zeitungen einmal andere Seiten lesen, vielleicht die Inserate. Es ist durchaus möglich, dass in einigen Kabaretts in Österreich Plätze frei sind, dass dort Kabarettisten gesucht werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Herr Kollege Cap! Sie haben mit dieser Art und Weise den Beweis für Ihr Politikverständnis geliefert und auch den Beweis dafür, wie die Sozialdemokratie in der Zwischenzeit mit den wichtigsten Aufgaben des Staates umgeht.

Meine Damen und Herren! Ich möchte diese Dringliche Anfrage, die in der Zwischenzeit zum x-ten Mal gestellt wurde, wo die Argumente zum x-ten Mal dieselben sind, durch die x-te Wieder­holung aber nicht richtiger werden, ich möchte also diese Dringliche Anfrage dazu nützen, um den Unterschied zwischen dem, was wir an Staatsverständnis haben, und dem, was Sie an Oppositionspopulismus darlegen, herauszustreichen. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heit­lichen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich denke, es ist die vornehmste Aufgabe der Politik, für einen starken Staat zu sorgen. Es ist die vornehmste Aufgabe von verantwortlichen Politikern, einen starken Staat im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Und zu einem starken Staat gehört natürlich ein leistungsfähiges und leistung­sorientiertes Bildungssystem. Zu einem starken Staat gehören natürlich notwendige Investitionen in die Zukunft, etwa im Bereich Forschung und Entwicklung. Und zu einem leistungsfähigen Staat gehören selbstverständlich auch die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur. (Abg. Gradwohl: Warum?)

Zu einem starken Staat gehört natürlich die vornehmste Aufgabe der Politik, den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit zu bieten (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen), Sicherheit zu bieten etwa durch die notwendigen Veränderungen im Bereich der sozialen Systeme, damit auch in Zukunft Bürgerinnen und Bürger, die krank sind, ein Gesundheitssystem vorfinden, das leistungsorientiert ist und allen den gleichen Zugang ermöglicht. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Selbstverständlich, meine Damen und Herren, ein System, das auch im Falle von Arbeits­losigkeit Menschen hilft, und ein System, das sicher und tragfähig auch in Zukunft die Altersvor­sorge garantiert. Deswegen machen wir diese Politik, machen wir diese Reformen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich gehe davon aus, dass der Runde Tisch des Herrn Bundeskanzlers, der in der Zwischenzeit in drei langen Verhandlungsrunden wesentliche Fortschritte gebracht hat, nun auch vom Ver­handlungsvisavis, den Gewerkschaften, nicht verlassen wird, meine Damen und Herren. Ich gehe davon aus und appelliere, dass die gute Tradition Österreichs fortgesetzt wird: Dialog, ver­handeln, statt auf der Straße zu demonstrieren und damit Grundsätze demokratischer Ent­scheidungen zu verlassen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zu einem starken Staat, Herr Kollege Gusenbauer, gehört selbstverständlich auch die Bereit­schaft, die notwendigen Finanzmittel für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Inneren –


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