Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 20. Sitzung / Seite 373

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rien berechnenden Versicherungspension, die sich über Beiträge aus Erwerbsarbeit auf Umlagebasis finanziert;

eine einheitliche Deckelung der sich aus Grundsicherung und Versicherungspension aus Erwerbsarbeit zusammensetzenden gesetzlichen Pension für alle zukünftigen PensionistInnen;

die Festsetzung eines Stichtages, ab dem unter Mitnahme der jeweils bis zu diesem Zeitpunkt erworbenen Ansprüche aus der gesetzlichen Pensionsversicherung das neue System für alle gilt;

die faire Finanzierung der Beiträge für Ersatzzeiten (Betreuungszeiten, Zivil- oder Prä­senzdienst, Zeiten der Arbeitslosigkeit) aus den jeweils sachlich zuständigen Budgets entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen, die für alle Versicherten gelten;

die Schaffung eines progressiven Pensionssicherungsbeitrages für jenen Anteil von aus öffentlichen Mitteln bzw. von öffentlich-rechtlichen Körperschaften finanzierten Pensionen, der über der ASVG-Höchstpension liegt;

die Abschaffung der Privilegien für AltpolitikerInnen.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Als vorläufig letzter Redner hiezu hat sich Herr Klubob­mann Mag. Molterer zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Herr Klubobmann, Sie sind am Wort.

 


18.09

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Vizekanzler! Mitglieder der Bundesregierung! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Es ist tatsächlich eine wichtige Entscheidung, die wir treffen, und wir sollten uns durchaus der Dimension dieser Entscheidung bewusst sein. Es ist eine wichtige Entscheidung über ganz wesentliche Zukunftsfragen für unser Land. Es ist aber auch, meine Damen und Herren – die Diskussion der vergangenen zwei Tage hat das deutlich gemacht – eine Entscheidung darüber, wie in Österreich Politik gestaltet wird. Ich denke und bin überzeugt davon, dass wir dabei eine hundertprozentige Rü­ckendeckung der Bevölkerung haben. Es muss in diesem Land eine Politik gemacht werden, die die Realitäten nicht verneint. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Es ist nichts schlechter für die Zukunft eines Landes, als den Realitäten nicht ins Auge zu blicken. – Nein, wir blicken den Realitäten ins Auge, wir handeln aber auch danach.

Meine Damen und Herren! Genauso schlecht für die Zukunft eines Landes ist es, in wichtigen Fragestellungen auf halbem Weg, mit halbem Tempo und mit halbem Inhalt stehen zu bleiben. Halbe Sachen brauchen wir nicht. Nein, wir brauchen ganze Lösun­gen.

Wenn wir etwa in der Frage der Altersversorgung halbe Sachen machen würden – wir wissen das aus der Vergangenheit, und ich sage das durchaus auch etwas selbstkri­tisch –, dann würden uns, das weiß ich, diese halben Sachen in wenigen Jahren einho­len und in Wahrheit doppelte Maßnahmen verlangen. – Nein, wir handeln jetzt, und wir handeln konsequent! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wenn es – ich denke doch, dass darüber Konsens be­steht – diesen Konsens gibt, dass wir auch in Zukunft unsere Altersvorsorge schwer­punktmäßig auf die erste – umlagefinanzierte – Säule aufbauen wollen, dann heißt


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