Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 204

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Österreich gefordert ist, und sie wird diese Fragen auch zu unser aller Zufriedenheit lösen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

20.49

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Mag. Lunacek zu Wort. Wunschgemäße Redezeit: 10 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


20.49

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich auch beginnen mit einem Dank an all jene Be­dienstete des Außenministeriums, die sowohl im Inland als auch im Ausland in den letzten Jahren ganz wichtige Arbeit geleistet haben und auch in Zukunft leisten werden. Ausdrücklich danke ich für die wichtige Arbeit, die notwendig ist, um Österreich im Aus­land gut zu vertreten, und da gilt mein Dank insbesondere den Angestellten, den Be­amten/Innen in den jeweiligen Botschaften, die gerade in den letzten Jahren Kürzun­gen bei Personal und Budget zu verkraften hatten und für die es dann oft nicht leicht ist, diese Arbeit weiterzuführen.

Man muss sich das einmal vorstellen: In einem Ministerium, in welchem alle Beamten und Beamtinnen in einem Gebäude tätig sind, ist es auch nicht immer leicht, aber viel­leicht doch noch eher möglich, dass jemand durch jemand anderen ersetzt wird oder eine zusätzliche Arbeit übernimmt, aber in einer Botschaft, die drei bis fünf oder viel­leicht sieben Beschäftigte hat, ist es schwierig, eine fehlende Person zu ersetzen. Da­her ein ganz besonderer Dank an diese Beschäftigten!

Danken möchte ich aber auch all jenen, die im Zuge von Auslandsreisen, die wir im Rahmen des Parlaments machen, für die Kontakte zu den Abgeordneten sehr wichtige und auch sehr hilfreiche Arbeit leisten und sich bemühen, uns die Situation in den je­weiligen Ländern näher zu bringen und uns organisatorisch und inhaltlich zur Verfü­gung stehen. Diesen Dank ersuche ich Sie, Frau Ministerin, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterzuleiten. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Es ist natürlich schwer, zu akzeptieren, dass es auch beim Budgetkapitel Äußeres wei­tere Kürzungen geben wird, dass es, wie aus Ihren Antworten im Budgetausschuss klar geworden ist, auch im Außenministerium weitere Personaleinsparungen geben muss. Ich denke, das ist ein Prozess, der irgendwann ein Ende finden muss. Es muss wieder einen Anstieg in die andere Richtung geben, denn ich kann mir nicht vorstellen, wie Österreich in Zukunft in einer globalisierten Welt in diesem Bereich noch viel grö­ßere Aufgaben wird wahrnehmen können, wenn dieser Außenvertretung immer weni­ger finanzielles Gewicht beigemessen wird. Ich hoffe, dass es da in Zukunft eine Trendwende geben wird beziehungsweise: Es muss sie geben, meine Damen und Her­ren! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Frau Ministerin, lassen Sie mich auf einige inhaltliche Punkte eingehen, die mir ein Anliegen sind und die, wie ich denke, jetzt debattiert werden sollen. Sie haben einmal gemeint, Sie sehen Österreichs Außenpolitik in Form von konzentrischen Kreisen, und zwar im folgenden Sinn: Wir fangen bei uns an und gehen dann Stück für Stück in die Welt! Ich teile diese Ihre Sicht nicht wirklich, aber um eine gewisse Struktur zu verfol­gen, machen wir das jetzt auch.

Ich beginne mit dem Thema der EU-Erweiterung. Es ist ja zum Glück so, dass mittler­weile klar ist – und darüber freue ich mich sehr –, dass diese Bundesregierung nun keine Drohungen mehr ausspricht. Sie hat auch nicht angekündigt, und da denke ich besonders an die freiheitlichen Mitglieder der Bundesregierung, dass es bei der Ratifi­zierung Schwierigkeiten geben wird. Ich hoffe, ich werde es auch von Ihnen, Herr Kol­lege Scheibner, nicht hören. (Abg. Scheibner: Ich habe nicht Drohungen geäußert!) –


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