Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 87

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

sich, die theoretisch das Potential zu einer integrativen Berufsausbildung haben: junge Menschen mit einer Benachteiligung, einer Behinderung, einem Handikap, wie Frau Abgeordnete Rossmann gesagt hat; 500 werden es wahrscheinlich de facto zu Beginn sein.

Ich halte es für gescheit, dass wir eine Evaluierung für das Jahr 2005 vereinbart haben, dass es sich hiebei also um befristete Bestimmungen bis zum Jahre 2008 handelt, denn es ist natürlich Neuland, das wir hiemit betreten, und es soll sich ja um einen echten Fortschritt für junge Menschen mit Behinderung handeln.

Nach den beispielgebenden Gesetzen und Bestimmungen in unserem Lande für die Integration junger Menschen in verschiedene Schultypen soll jetzt eben die Integration auf dem Weg von der Schule in den Beruf erfolgen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir wissen, dass gerade Menschen mit Be­hinderung oftmals in Teilbereichen große Stärken und anderswo eben Schwächen haben, und diese maßgeschneiderte Ausbildung soll daher dazu beitragen – auch im Sinne einer konkreten wirtschaftlichen Chance für diese Menschen im Berufsleben –, diese Stärken zu einer Teilqualifikation auszubilden; in manchen Fällen vielleicht auch mit einer Verlängerung der Lehrzeit eine volle Qualifikation im Sinne eines abgeschlos­senen Lehrberufes zu erlangen.

Ein wichtiges und schönes Gesetzeswerk! Gedankt habe ich bereits. Es passt dieses Gesetzeswerk ins „Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen“; es passt zum Schwerpunkt der Bundesregierung und unseres Sozialministers, die Behindertenmil­liarde, eben auf Euro umgerechnet, fortzuführen. Und es passt auch zum Hohen Haus und zum Klima in unserem Lande, dass man ein derartiges Gesetz auf Basis einer Vier-Parteien-Einigung und damit einer Allparteien-Beschlussfassung umsetzt. – Dan­ke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

12.57

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. Die Uhr ist wunschgemäß auf 3 Minuten einge­stellt. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


12.58

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! In der Tat gestehe ich zu, Herr Bundesminister Bartenstein: Wir haben hart – und letztendlich gut verhandelt. Dieses Gesetz zur integrativen Berufsausbildung ist ein wirklich wichtiger Schritt im „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderun­gen“.

Sie, Herr Bundesminister Bartenstein, sind aber Arbeitsminister für alle Jugendlichen in unserem Land. Gestatten Sie mir daher am Ende dieser Debatte, darauf hinzuweisen, dass Sie und Frau Bildungsministerin Gehrer nicht nur einmal gesagt haben – Sie haben das bekräftigt, Sie haben das mehrfach bekundet, Sie haben es sogar be­teuert –, dass jeder Jugendliche in unserem Lande – und weil mir alle Jugendlichen so wichtig sind, möchte ich das noch einmal betonen, meine Damen und Herren – einen Ausbildungsplatz bekommen soll, wenn er dafür geeignet ist und diesen haben möchte. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Alle jungen Menschen, meine Damen und Herren, mit denen ich zu tun habe – Sie sicherlich auch; Sie werden sicherlich auch von jungen Leuten angesprochen –, wollen einen Arbeitsplatz haben, nur können sie zum Teil nicht. Herr Bundesminister Barten­stein, Sie könnten da einschreiten, aber, behaupte ich jetzt einmal, Sie wollen wahr­scheinlich nicht. Da nützt es nichts, zu beteuern, wie Sie das heute Vormittag hier getan haben, dass Österreich diesbezüglich im europäischen Vergleich absolut gut da-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite