Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 48

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Weder Krankjammern noch Gesundreden lautet die Devise, sondern die Devise lautet: Kleine und mittlere Einkommen entlasten! Das schafft Arbeitsplätze und schafft vor allem ein gutes Wirtschaftsklima. (Beifall bei der SPÖ.)

16.21

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dkfm. Dr. Stummvoll. Redezeit: 6 Minuten. – Sie sind am Wort, Herr Kollege.

 


16.21

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundes­kanzler! Herr Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren auf der Regie­rungsbank! Hohes Haus! Ich möchte zunächst kurz auf den Debattenbeitrag von Herrn Professor Van der Bellen eingehen.

Ich bin ihm für eine Aussage sehr, sehr dankbar: Er war der erste Debattenredner, der das wahre Motiv der SPÖ für diese Sondersitzung aufgezeigt hat. Er hat das aufge­zeigt, was alle Zeitungskommentatoren der letzten Tage richtig erkannt haben. In der größten Tageszeitung des Landes, der „Kronen Zeitung“ – Kompliment, Herr Dieter Kindermann! –, hieß es am Sonntag: Das wahre Motiv ist reine Parteitaktik der SPÖ. Das wahre Motiv ist allein, diese Regierung auseinander zu dividieren. – Das ist das wahre Motiv, Herr Abgeordneter Van der Bellen! (Abg. Dr. Van der Bellen: Habe nicht ich gesagt!)

Liebe Presse, lieber ORF! Sie lagen alle richtig mit Ihren Kommentaren: Das ist das wahre Motiv.

Aber, meine Damen und Herren von der SPÖ, Sie müssen eines zur Kenntnis neh­men – ich habe es gestern Abend schon gelesen, Christoph Kotanko sagte es Ihnen gestern Abend schon voraus –: Sie werden wieder scheitern. – Diese Regierung lässt sich nämlich nicht auseinander dividieren, Herr Kollege Gusenbauer, und diese Regie­rung wird noch länger halten, als Ihnen lieb ist! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.)

Mir ist in diesem Zusammenhang mein Großvater eingefallen. Er hat immer gesagt: Du musst noch viele Knödel essen, damit du so groß und stark wirst, wie du sein willst. – Ich sage heute: Ein Spargelessen reicht dazu nicht, Herr Kollege Gusenbauer! (Heiter­keit und Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich glaube auch, es ist durchaus keine Schande, wenn zwei eigenständige, selbstbe­wusste Parteien, die eine Reformpartnerschaft eingegangen sind, in wichtigen Fachfra­gen unterschiedliche Positionen haben. Ich habe einmal öffentlich gesagt, auch in der eigenen Familie gibt es oft unterschiedliche Positionen: mit meinen Kindern, mit meiner Ehefrau. – So ist es auch hier, und das ist überhaupt kein Problem. Wir diskutieren heute diese Fragen, und der Wähler kann sich ein Bild machen: Welche Argumente sind glaubwürdiger, seriöser, welchen Argumenten kann man mehr vertrauen? (Abg. Verzetnitsch: Schon wieder neu wählen?)

Die Entscheidung wird der Wähler treffen, Herr Kollege Gusenbauer (Abg. Schieder: Hoffentlich bald!), und wir sind froh darüber. Wir danken dem ORF für diese Direkt­übertragung, denn das kann nur gut sein für uns. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

Herr Kollege Gusenbauer, Sie haben es schon oft versucht, und ich bewundere Sie, dass Sie nicht schön langsam aufgeben: Sie haben im Ausland die Sanktionen organi­siert, Sie haben wöchentliche Demonstrationen organisiert. (Widerspruch und ironische Heiterkeit bei der SPÖ.) Sie haben die Schmutzkübelkampagne gegen den Finanz­minister initiiert. (Abg. Dr. Gusenbauer: Das ist das Letzte!) Sie haben versucht, die Pensionssicherungsreform, Sie haben versucht, die Abfangjäger-Frage, und Sie ver-


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