Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 30

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Planung und Baureifmachung dieses wesentlichen Infrastrukturausbaus zur Verfügung gestellt. Bei der Inntal-Eisenbahn ist das erste Baulos schon vergeben, dort gibt es die größte Baustelle Tirols.

Es gibt noch eine Reihe von weiteren Maßnahmen, die die Vernetztheit der Transit­politik illustriert. Da geht es um die rollende Landstraße ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol (das Glockenzeichen gebend): Ihre Redezeit ist abgelau­fen, Herr Abgeordneter!

 


Abgeordneter Georg Keuschnigg (fortsetzend): Danke schön. – Ich möchte als Schlusssatz nur noch sagen: Die Verlagerung des Verkehrs auf die Bahn, mit allen not­wendigen Begleitmaßnahmen, ist der richtige Weg, und er muss weitergegangen wer­den. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

9.34

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Abgeordnete Mag. Wurm. Redezeit: 5 Minuten. – Frau Abgeordnete, Sie sind am Wort.

 


9.34

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Eines ist sicher: Tirol erstickt im Verkehr! Jahr für Jahr nehmen die Transitfahrten zu, ihre Zahl liegt in unse­rem Land inzwischen in einer Höhe von durchschnittlich 1,7 Millionen LKW-Fahrten pro Jahr. Mit Jahresende wird, so wie es jetzt aussieht, der Transitvertrag auslaufen, und dann beginnt der wirkliche Wahnsinn auf Tirols Straßen. Das heißt: keine Schadstoff­begrenzung und keine Fahrtenreduktion mehr.

Nicht ganz unschuldig daran, sehr geehrte Damen und Herren, Herr Abgeordneter Keuschnigg, ist die ÖVP, denn Landeshauptmann van Staa spielt in Tirol zwar oft den mächtigen Mann, aber dann, wenn er nach Wien kommt, ist er nicht mehr ganz so laut, dann geht er oft in die Knie – und in Brüssel passiert das Gleiche. Wir haben ein eige­nes EU-Büro in Brüssel, von dem man aber nichts hört und auch nichts sieht! (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben ja auch hier wichtige Männer in der ÖVP, die aus Tirol stammen. Herr Präsi­dent Khol, da möchte ich Sie nicht ausnehmen: Wo bleibt denn Ihr kämpferischer Ein­satz für das Vaterland? Oder sind Ihnen in diesem Fall die Menschen in Tirol egal, Herr Präsident? (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Er ist ein wichtiger Mann, das stimmt!)

Ein Hauptproblem, das wir in Tirol haben – das ist schon einige Male auch in den Aus­führungen des Verkehrsministers behandelt worden –, ist die Gesundheitsschädigung unserer Bevölkerung. Kinder und alte Menschen leiden besonders unter diesem Tran­sitwahnsinn. Atemwegserkrankungen wie Bronchitis sind zu verzeichnen, auch erhöh­ter Blutdruck durch die Lärmbelastung und Stressfaktoren sowie Konzentrations­schwierigkeiten. All das haben unsere Kinder, die älteren Menschen und andere, die nicht über eine stabile Gesundheit verfügen, zu erleiden.

Eine der Besonderheiten des Tiroler Transitverkehrs ist, dass es sich hiebei um eine Alpenregion handelt, wo es eine so genannte Trichterfunktion gibt, infolge derer wir im Vergleich zu anderen Gebieten mit einer anderen Topographie, zum Beispiel im Flach­land, bei gleich vielen Fahrten mit viel höheren Emissionen und einer größeren Schad­stoffbelastung zu kämpfen haben.

Sehr geehrte Damen und Herren des Hohen Hauses! Sie sind diejenigen, die die Gesetze beschließen. Unterstützen Sie uns! Unterstützen Sie die Tiroler Bevölkerung, denn der Leidensdruck ist bereits enorm, und er wird nach Auslaufen des Transitver-


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