Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 33

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Der Brenner-Basistunnel ist etwas, was wir brauchen. Die freiheitlichen Minister – und gerade Minister Gorbach – haben sich dort wirklich für eine Beschleunigung eingesetzt. Der erste Spatenstich für den Tunnel im Unterinntal ist bereits erfolgt.

Was können wir noch machen? – Wir können nur direkt eingreifen und dürfen keinen Unterschied machen. Im Zweifelsfall müssen wir uns für die Gesundheit unserer Men­schen, für die Gesundheit unserer Kinder und unserer Jugend entscheiden, und erst dann sollten wir darüber nachdenken, wie weit das die Wirtschaft tangiert. Die Wirt­schaft ist flexibel, und die Wirtschaft hat auch in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sich auf Änderungen einstellen kann – nur darf man keine Ausnahmen machen. Die Landesregierung unter Landeshauptmann van Staa macht permanent Ausnahmen, und deshalb hat das sektorale Fahrverbot auch nicht gehalten. Leider Gottes ist es eben so, dass vor dem Wahlkampf Brüssel so entschieden hat, dass es eine Verfü­gung gegeben hat; normalerweise wäre die Entscheidung erst viel später gefallen.

Das wissen wir alle! Es ist eine scheinheilige Politik dieser Landesregierung, und ich fordere an dieser Stelle die Tiroler auf, dieser Macht Grenzen zu setzen. Wählen Sie freiheitlich, dann wählen Sie etwas Gutes! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

9.45

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Moser. 5 Mi­nuten Redezeit. – Sie sind am Wort, Frau Abgeordnete.

 


9.45

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Präsident! Wir haben gehört, der Transitvertrag läuft aus. Wir haben gehört, Herr Minister Gorbach, Sie wollen noch alles Mögliche unternehmen. (Abg. Scheibner: Das wissen Sie hof­fentlich schon länger?!)

Herr Minister Gorbach! Sie waren Landesrat! Sie waren Landesrat in Vorarlberg und haben dort – das haben Sie uns nicht gesagt! – sehr massiv Maßnahmen im Straßen­bau getroffen, den Ausbau von Verkehrsrouten vorangetrieben, den Transitverkehr durch Vorarlberg durch Straßenbau verstärkt (Bundesminister Gorbach: 10 Prozent!) und insgesamt die Belastung durch Stinker und die Belastung durch lärmintensive LKW erhöht, Herr Minister. Das haben Sie uns verschwiegen! (Beifall bei den Grünen, die runde Schilder in die Höhe halten, auf denen ein Fahrverbot für LKW dargestellt ist, und Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Herr Minister! Zur Frage des Wohlstandes: die Fragen des Lebens, die Fragen der Ge­sundheit, Herr Minister, stehen für mich an erster Stelle. Sie müssten längst wissen, dass jährlich allein 190 Menschen an den Folgen der Lärmbelastung sterben. Ich spreche noch gar nicht von den Feinstäuben; Herr Kollege Grünewald wird die Fein­staubproblematik, das Verrußen von Lungen thematisieren und die entsprechende Todesrate hier aufzeigen.

Ich sage Ihnen: Allein dadurch, dass Sie solche Stinker, solche Lärmerreger relativ un­gebremst durch Österreich durchdonnern und auf Österreichs Straßen fahren lassen, gefährden Sie Leben, und darüber soll man nicht leichtfertig hinweggehen und sagen: Meine Güte, zum Frühstück brauchen wir eine Semmel! Das ist lächerlich, Herr Minis­ter. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Aber wahr!)

Wir alle wissen, dass das so genannte Transitproblem sich in keiner Weise auf Alpen­täler reduzieren lässt. Dort wird die Bevölkerung am meisten belastet, keine Frage, aber das Transitproblem ist ein gesamtösterreichisches Problem. Die Belastung durch LKW-Abgase, durch LKW-Lärm, durch Bodenverbrauch, durch Bodenversiege-


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