Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 34

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lung ist ebenfalls ein gesamtösterreichisches Problem. Da ist die Ostregion, da ist Oberösterreich mindestens genau so belastet, was Schadstoffe anlangt, wie Tirol, wie die Alpengegend, nur ist es dort noch massiver spürbar.

Ich möchte Ihnen nur aus meinem Bundesland eine Zahl nennen, eine Zahl, die zeigt, wie stark der Transitverkehr im LKW-Bereich auf der Innkreis Autobahn, einer wesent­lichen Transitroute, zugenommen hat: Zwischen 1994 und dem Jahr 2000 haben sich die Tagesverkehrszahlen verdreifacht, von 1 677 LKW auf über 6 340 LKW! Eine Ver­dreifachung in einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne!

Gerade was den Lärm anlangt, ist eine Verdreifachung eine Zumutung, eine Zumu­tung, die wirklich massiv an die Gesundheitssubstanz der Leute geht. Lesen Sie doch endlich einmal die medizinische Fachliteratur! Schlafstörungen stehen ganz oben in der Liste der Belastungen. Schlafstörungen führen zu hormonellen Schwierigkeiten, schwächen das Immunsystem. Das muten Sie den Anrainerinnen schon Jahrzehnte zu! Diese Zumutung steigt mit jedem Jahr, denn diese Belastung wird mit jedem Jahr größer.

Auch die Todesrate steigt mit jedem Jahr. Sie alle sind verantwortlich dafür. Sie leisten, wenn Sie nicht die Verminderungspakete, die Alternativpakete von Seiten der Betroffe­nen, von Seiten der alternativ denkenden grünen Politikerin unterstützen, Beihilfe dazu, und das ist für mich das Erschreckende. (Beifall bei den Grünen.)

Sie leisten Beihilfe zu Schlafstörungen, Sie leisten Beihilfe zu Blutdrucksteigerungen, Sie leisten Beihilfe bei der Erhöhung der Herzfrequenz, Sie provozieren Herzinfarkte. (Abg. Mag. Mainoni: Geh bitte!) Sie wissen genau, dass vier von fünf Österreicherin­nen sich massiv über Verkehrslärm beschweren. Herr Minister, es gibt diesbezüglich längst Handlungsbedarf. Es gibt kein Lärmschutzgesetz in Österreich. Wir haben ein Luftemissionsschutzgesetz, aber wir haben kein Lärmschutzgesetz.

Stellen Sie sich das vor! Es gibt keinen Anspruch der Bevölkerung auf Schutz vor dem Lärm, sondern es wird nur passiv agiert: Lärmschutzwände, ein bisschen Asphalt. Das alles setzt aber nicht bei den Ursachen an, und wir müssen die Ursachen vermeiden!

Denken Sie bitte bei den Kosten nicht nur an Lärm! (Abg. Murauer: Es gibt in ganz Europa nicht so viele Lärmschutzwände wie in Österreich!) Die Kosten im Zusammen­hang mit Lärm alleine sind relativ hoch: 741 Millionen € pro Jahr im Zusammenhang mit Lärmschäden. (Das rote Lämpchen auf dem Rednerpult blinkt, und Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

Denken Sie aber auch an die Verkehrsunfälle! Sie wissen genau: Oft sind bei Ver­kehrsunfällen, die viele Tote nach sich ziehen, LKW beteiligt. Erhöhen Sie die LKW-Kontrollen. Das wäre ein Sicherheitsfaktor, das ist auch ein Sicherheitsfaktor ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ihre Redezeit ist schon lange aus. Bitte, einen kurzen Schlusssatz!

 


Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (fortsetzend): Der kurze Schlusssatz heißt: Es ist mir beileibe zu wenig, wenn ein Umweltminister auf das Fahrrad umsteigt. Wir müssen längst weiter denken, und entsprechende Maßnahmen sind nicht getätigt worden. (Bei­fall bei den Grünen.)

9.51

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gahr. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


9.51

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Hohes Haus!


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