Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 132

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4. Dem Nationalrat ein Regierungsvorlage für ein modernes LehrerInnendienstrecht vorzulegen, bei dem die Einstiegsgehälter um zumindest 25 % erhöht werden und die Differenz zwischen Einstiegs- und Höchstgehälter zumindest halbiert wird.

5. Für das Jahr 2003 als Sofortmaßnahme 100 Millionen Euro für die Universitäten und den Fonds zur Förderung von Wissenschaft und Forschung (FWF) zur Verfügung zu stellen:

Die Universitäten müssen einen Sockelbetrag von 21,67 Mio. Euro und den Rest (43,7 Mio. €) nach der Anzahl der inskribierten HörerInnen erhalten.

Der FWF muss zusätzlich mit 35 Mio. Euro (25 Mio. Euro zur Aufrechterhaltung des Forschungsbetriebes und 10 Mio. Euro für Ersatzinvestitionen) dotiert werden.

Jene 500 ProfessorInnen-Stellen, die den Universitäten im Juni 2001 versprochen wurden, sind sofort zu finanzieren.

6. Dem Nationalrat bis 30.4.2004 eine Regierungsvorlage zur Einführung eines moder­nen „tenure track systems“ vorzulegen und ein überholtes Kuriensystem durch Einfüh­rung einer einheitlichen HochschullehrerInnen-Kurie zu ersetzen.

Dieses System ist ein international anerkanntes und gut funktionierendes Dienstrecht. Es bietet die Möglichkeit des Erwerbs leistungsabhängiger Arbeitsplatzsicherheiten und möglichst früher Selbständigkeiten in Forschung und Lehre. Teamorientiertes Arbeiten und internationale Erfahrungen werden dabei verstärkt gefördert und hono­riert. Dazu bedarf es einer Novellierung des Universitätsgesetzes 2002 und des Dienst­rechts. International ist leistungsabhängige Arbeitsplatzsicherheit durchaus üblich. In den USA sind etwa 50% der ProfessorInnen tenure, d.h. sie sind definitiv gestellt. Definitivstellung heißt allerdings nicht Unkündbarkeit (auch bei unbefristeten Verträgen ist Kündigung bei Nichterbringen der Leistung möglich).

7. Dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zur Novellierung des Universitätsgesetzes 2002 vorzulegen, durch die die demokratische Mitbestimmung der Studierenden und des akademischen Mittelbaus wieder hergestellt wird.

8. Dem Nationalrat bis spätestens 31.12.2003 ein Maßnahmenpaket zur Erhöhung der AkademikerInnenquote sowie des Anteils an ForscherInnen in der Bevölkerung vorzulegen.

Die unterfertigten Abgeordneten verlangen, diesen Antrag gemäß §§ 74a Abs. 1 in Verbindung mit 93 Abs. 2 GOG dringlich zu behandeln.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesminister Gehrer ist anwesend, und ich bitte jetzt Frau Abgeordnete Dr. Glawischnig, als Antragstellerin zur Begründung des Dring­lichen Antrages das Wort zu ergreifen. Ihre Redezeit beträgt 20 Minuten. – Bitte.

 


15.01

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig (Grüne): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren Abgeordneten! Kaum ein Herbst hat an den österreichischen Schulen und Universitäten so trist begonnen wie dieser. Und das will etwas heißen – im negativen Sinne –, denn die Bildungslandschaft in Österreich ist in den letzten Jah­ren von vielen Sparpaketen getroffen worden. Aber jetzt ist die Situation noch einmal verschärft; die Stundenkürzungen schlagen voll durch.

Gerade die musisch-kreativen Freigegenstände und die Schwerpunkte an den Schulen sind gekürzt worden. Und dazu kommen noch die Hilfeschreie von den Universitäten


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