Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 161

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Aber nach wie vor – und deshalb bin ich froh, dass es in der Bevölkerung nicht so nachhaltig gewirkt hat – sehen 80 Prozent aller Befragten, vor allem auch Jugendliche, Familie als einen der höchsten Werte an (Abg. Hagenhofer: Sie gehen doch mehr auf Partys!) – Freizeit ist weiter hinten, viele andere Dinge sind weiter hinten – und wollen zwei Kinder haben. Warum bringen sie es nicht zustande? (Abg. Dr. Puswald: Wegen Ihrer Politik!) Wir haben das hier erst drei Jahre lang maßgeblich mitgestalten können. Wir können nicht in drei Jahren das, was Sie jahrzehntelang in die falsche Richtung verändert haben, rückgängig machen. Das können wir nicht von heute auf morgen machen, aber wir haben schon einiges gemacht. Seien Sie beruhigt, wir werden auch noch mehr machen, dass es den Familien in Österreich wieder besser geht. (Abg. Dr. Puswald: Was haben Sie schon gemacht?) Das Kinderbetreuungsgeld haben wir gemacht, und wir werden es weiter machen. Wir werden dafür sorgen, dass diese falsche Richtung, die die SPÖ eingeschlagen hat, wieder in Richtung von mehr Familie geht. Wir werden den Kindern und den Familien in Österreich wieder mehr Wert geben. Da werden Sie noch schauen! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Puswald: Die Familien haben Ihre Politik schon realisiert!) Wie? (Abg. Dr. Puswald: Die Familien haben Ihre Politik schon realisiert!) Ja, deshalb sind alle, die das Kinderbetreuungsgeld bekommen, sehr froh, weil die Familien inzwischen realisiert haben, dass die Freiheit­liche Partei jene Partei ist, die in der Bundesregierung mit der ÖVP den Familien einen hohen Stellenwert einräumt. Das haben die Familien zum Glück begriffen. Das ist das Gute. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Puswald! Sie stehen hier und unter­brechen die Rednerin ununterbrochen.

Wir haben in der Präsidialkonferenz den Präsidenten die Aufgabe gegeben, genau solche Dinge, wenn Frauen ständig so drangsaliert werden, zu unterbinden. Ich bitte Sie, das nicht mehr weiter zu tun. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Wenn es umgekehrt ist, dann schreien die Sozialisten wieder!)

 


Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (fortsetzend): Ich sehe es aber nicht als besondere Belästigung des Herrn Kollegen an. Das ist ein Ding, mit dem man sich, glaube ich, auseinander setzen muss, wenn man in der Politik tätig ist, dass es ab und an Abgeordnete gibt, die etwas ungestüm sind. Ich habe damit kein Problem, aber ich habe ein Problem damit, wenn die Familien vernachlässigt werden und wenn man die Ganztagsschule ganz anders diskutiert, als sie eigentlich diskutiert werden sollte. So, wie es sich die Grünen und die SPÖ vorstellen, dass es eine Ganztagsschule mit Pflicht und Aufbewahrung der Kinder sein soll, ist es der falsche Weg.

Wir wollen, dass es die Wahlfreiheit gibt und auch die Erschwinglichkeit. Warum machen wir es nicht gemeinsam, dass wir, damit es sich dann auch wirklich alle leisten können, die Lehrverpflichtung für die Lehrer erhöhen und die Anwesenheitspflicht auch auf den Nachmittag ausdehnen. Da müssten Sie ja alle dabei sein, denn dann hätten wir die Möglichkeit, die Betreuung auch am Nachmittag sicherzustellen, ohne dass die Eltern dafür zahlen müssen und auch ohne dass die öffentliche Hand dafür bezahlen muss. Das wäre doch eine Variante, der Sie sich sicherlich anschließen könnten, wenn Ihnen diese Betreuung so wichtig ist, wie Sie immer tun und wie Sie es sagen. Das wäre ein Weg, wie wir die Nachmittagsbetreuung gestalten könnten, und das freiwillig und so, dass die Kinder nicht weiter sitzen müssen, sondern dass es auch die Möglich­keit für Kreativität oder für Sport gibt.

Das ist es, was sich die Eltern und die Kinder wünschen. Sie wollen nicht noch zusätz­lich viele Stunden, sondern eine Betreuung, eine Lernhilfe, eine Hilfe eben auch am Nachmittag bei der Betreuung. Das soll es aber nur für jene geben, die es auch wirklich haben wollen und benötigen, und zwar freiwillig.

 


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