Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 250

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Unter einem verlangen die unterzeichneten Abgeordneten gemäß § 33 Abs. 2 GOG die Abhaltung einer kurzen Debatte über diesen Antrag.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gehen in die Debatte ein.

Im Sinne des § 57a Abs. 1 der Geschäftsordnung beträgt die Redezeit in dieser De­batte 5 Minuten, wobei der Erstredner zur Begründung über eine Redezeit von 10 Mi­nuten verfügt, was sinnvoll ist im Hinblick auf das umfangreiche Mandat, das hier beantragt wird. Stellungnahmen von Mitgliedern der Bundesregierung oder zu Wort gemeldeten Staatssekretären sollen nicht länger als 10 Minuten dauern.

Das Wort erhält zunächst Herr Abgeordneter Dr. Kräuter.10 Minuten Redezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


21.55

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Danke, Herr Präsident, für die umfang­reiche Einleitung zu diesem Antrag.

Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wie geht’s Ihnen eigentlich, wenn Sie Folgen­des lesen: privatisiertes Desaster. Karl Heinz Grasser hat mit seinen Privatisierungs­aktionen mittlerweile schon gut 500 Millionen € in den Sand gesetzt. Er schadet dem Staat. – Zitatende. (Abg. Mag. Mainoni: Glauben Sie alles, was in der Zeitung steht?)

Was sagen Sie dazu, Herr Kollege? Wie geht es Ihnen dabei? Stimmt das, stimmt das nicht oder erwarten Sie sogar Lob dafür? – Ich kann Ihnen sagen: Die Öffentlichkeit, die Damen und Herren Journalisten loben Sie nicht. Ganz im Gegenteil, Herr Kollege Scheibner: Sie werden in Grund und Boden kritisiert für diese Verschleuderung von Volksvermögen (Abg. Scheibner: Von wem?), die Sie ja auch mitzuverantworten haben! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Mag. Molterer: Vorsichtiger Applaus!)

Was macht die Regierung? Was ist die Folge? – Eigenlob ist die Folge! Der Herr Bun­deskanzler hat heute bei seinen „herbstlichen Phrasen“ zum Voest-Debakel ja wieder ein trauriges Schauspiel geliefert.

Wie hält es der Finanzminister mit dem Lob? – Der Finanzminister lobt das professio­nelle Management bei der ÖIAG. (Abg. Mag. Molterer: Und Professor Aiginger und Professor Felderer!) Mein Gott! Ganz zum Schluss hat man sich noch ein bisschen um 6 Millionen € verrechnet. Aber das ist ja nur das letzte Beispiel dieses jämmerlichen Schauspiels.

Der Herr Finanzminister war auch ganz pikiert, dass er selbst nicht gelobt wurde – und das auf Grund eines für ihn ja vernichtenden Rechnungshofberichtes, was die Mana­gerverträge betrifft. Aber menschlich, meine Damen und Herren, kann ich das ja ver­stehen: Wer vom Präsidium des Nationalrates aus für eine inferiore Budgetrede mit „brillante Rede“ gelobt wird, wobei der Herr Finanzminister ja sogar mit Plus und Minus auf Kriegsfuß stand, da kann ich schon verstehen, dass er dann mit den Bruchlinien zwischen Lob und Kritik ein wenig durcheinander kommt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Schüchterner Applaus! – Abg. Großruck: Ein Misstrauensantrag wäre noch fällig!)

Meine Damen und Herren! Ein ÖVP-Abgeordneter – ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wer das war – hat sich dazu verstiegen, der SPÖ den Schwarzen Peter für diese Kurs-Malaise anzuhängen zu versuchen. Da muss ich aus dem „Kurier“, Ressort


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