Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 253

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angestrebt wird, wird nach Aussagen des Managements in der Zukunft eintreten, weil das Management endlich von der Politik befreit ist und dort 2 Milliarden € investieren wird. Auf dieser Basis wird eine Wertsteigerung von rund 40 Prozent erwartet.

Zweiter Punkt: Sie glauben nicht, dass die Entscheidungsstrukturen und die For­schungs- und Entwicklungsstrukturen in Oberösterreich, in Linz bleiben. Es gibt eine entsprechende Partnerschaft der Aktionäre, die vorsieht, dass hier nichts verkauft wird. Es gibt überhaupt keine Anzeichen dafür, dass etwas passieren sollte, so dass etwas abwandert. Ganz im Gegenteil: Der Standort Linz wird verstärkt. Die Aktionäre haben insofern auch im Mitarbeiterbereich entsprechend gewonnen.

Es bleibt also ein Punkt offen, und über den kann man wirklich diskutieren: Was ist mit dem Maximum des Erlöses? – Da gibt es eigentlich eine Widersprüchlichkeit, die Sie sehen sollten. Wenn Sie wirklich für das Maximum des Erlöses gewesen wären, dann hätten Sie einen strategischen Partner akzeptieren müssen, dann hätte aber nicht der Herr Haider in Linz plakatieren dürfen, dieses und jenes dürfe nicht passieren, denn im Endeffekt wäre das die Maximierung des Ertrages gewesen. Das haben Sie nicht gewollt, Sie haben das Thema politisch entsprechend aufgezogen!

Dann ist das Zweite passiert. – Das können Sie am Aktienkurs nachvollziehen: Im End­effekt haben Ihre politische Diskussion, das Wecken von Emotionen und die Aktivitäten des Betriebsrates dazu beigetragen, dass der Börsenkurs gefallen ist. Daher haben Sie es sich selbst zuzuschreiben und müssten eigentlich einen Untersuchungsausschuss gegen sich selbst beantragen, wenn Sie feststellen, da sei nicht das Maximum erzielt worden, das eigentlich sonst möglicherweise festgestanden wäre oder hätte erzielt werden können. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Es bleibt noch ein Letztes: der Nichtverkauf. Das ist Ihre Theorie. Der Herr Moser und andere sagen immer, es sei ein wunderbares Misch­eigentum. Dazu muss ich Ihnen sagen: Da kennen Sie aber den Kapitalmarkt nicht! Da sagt Ihnen ein jeder: Ein öffentlich beeinflusstes Unternehmen, ob zu 15, 25 oder wie viel Prozent auch immer, wird vom Kapitalmarkt entsprechend schlecht bewertet. Das ist ein Nachteil für die günstige Entfaltung des Unternehmens. Das sollten Sie sehen, meine Damen und Herren!

Ich habe schon erwähnt, was ein Untersuchungsauftrag formal sein könnte. Daher ist das, was Sie hier vorlegen, im Wesentlichen nichts anderes als der künstliche und recht untaugliche Versuch, ein Thema, das eigentlich relativ rasch vorbei sein wird, politisch am Leben zu erhalten, mit der bedauerlichen Konsequenz, dass ein weiteres Diskutieren der Angelegenheit dem Unternehmen schaden wird.

Meine Damen und Herren! Es darf Sie daher nicht wundern, wenn unsere Fraktion die­sen Antrag vehement ablehnt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen.)

22.06

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Moser. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


22.07

Abgeordneter Mag. Hans Moser (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Sie haben ja Herrn Mitterlehner und seine Interpretation der Unternehmenswertsteigerung selbst gehört. (Abg. Dr. Mitterlehner: Mach einen Vorschlag!) Meine bisherigen Erfahrungen als Unternehmensführer haben gezeigt, dass ein Unternehmen dann mehr wert wird, wenn man investiert, und nicht dann, wenn man verkauft. Das ist der Unterschied, Herr Mitterlehner! (Abg. Dr. Mitterlehner: Haben Sie nicht zugehört?) Das müssen Sie ein­mal zur Kenntnis nehmen. Das ist der erste Punkt. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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