Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 90

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist ja aberwitzig, dass sich die Gewerk­schaft dafür verwenden lässt, für die Piloten und für die Kapitäne, die 12 000 bis 13 000 € im Monat verdienen, als Gewerkschaft auftreten und sie in ihren Forderungen zu unterstützen. Es ist ja auch noch anzumerken, dass es nicht einmal darum ge­gangen ist, dass sie weniger verdienen, sondern nur darum, dass sie künftig bei den Biennalsprüngen etwas bescheidener sein müssen.

Wie Sie da herumwerken, um eine Steuerpolitik glaubhaft zu vertreten beziehungs­weise ein Wirtschaftswachstum anzukündigen, das sind für uns keine Ansätze, an die wir uns annähern können. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich glaube, dass diese Bundesregierung mit diesem Konjunkturpaket, diesem Wachs­tumspaket, genau auf dem richtigen Weg ist. Mit diesem Wachstumspaket werden in Summe sehr geeignete Maßnahmen gesetzt, die ab 1. Jänner 2004 in Kraft treten und sowohl eine gute Basis für die wirtschaftliche Weiterentwicklung unseres Landes dar­stellen als auch eine gute konjunkturelle Entwicklung für die nähere Zukunft sichern. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

13.22

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Trunk. – Bitte.

 


13.22

Abgeordnete Mag. Melitta Trunk (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Kollegen und Kolleginnen! Ganz kurz zum Kollegen Bucher: Deine Rede war weniger von konjunk­turpolitischem Manövrieren, als eher von Lavieren gezeichnet!

Auch einen Satz zum Kollegen Scheuch, der vorhin von den Raunzern und Streitern gesprochen hat: Raunzen und streiten ist mit einem Namen verbunden, und zwar mit Jörg Haider. Das tut er permanent in Kärnten, und wenn Kollege Scheuch zufällig in Kärnten an seiner Seite ist, macht er exakt das Gegenteil! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Nun zur eigentlichen Regierungserklärung – übrigens der x-ten dieses Bundeskanzlers und der x-ten eines Vizekanzlers, denn die wechseln ununterbrochen. (Abg. Neudeck: Sie waren schon lange nicht in Kärnten, Frau Kollegin! – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wo­von tu ich das Gegenteil?)

In aller Kürze: Was verbindet all diese Erklärungen und auch diese „Konjunkturpäck­chen“? – Erstens eine Konsequenz, nämlich die Realitätsverweigerung; zweitens die Gesprächsverweigerung auf Biegen und Brechen – die ÖBB streikt nicht aus Lust und Laune, sondern Sie treiben sie zu diesen Maßnahmen! –; und drittens ein kurzfristiger Aktionismus, den Sie von der Regierungsbank aus dann Wirtschafts- oder Finanzpolitik nennen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Das ist ja nur Ihr Ärger, weil Sie nicht Spitzenkandidatin in Kärnten geworden sind!)

Der Herr Bundeskanzler verwendete dreimal den Begriff „Wachstum“. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Verhinderte Spitzenkandidatin!) Was ist denn in Österreich gewach­sen? – Gewachsen ist die Zahl der arbeitslosen Menschen, gewachsen ist die Armut der Menschen, gewachsen ist die Unsicherheit und gewachsen ist die Perspektivlosig­keit nicht nur aber auch insbesondere der jungen Menschen in Österreich. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: In Kärnten ist es anders!) Eine Zunahme von 10 Prozent bei den arbeits- und perspektivlosen Jugendlichen macht Sorgen. Das ist ein dramatisches Wachstum, und Sie haben kein Konzept dagegen! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Hauptsächlich in Wien!)

 


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