Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 15

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Plätze einzunehmen und dem Herrn Minister zuzuhören! (Abg. Dr. Puswald: Wieso müs­sen wir uns das immer wieder anhören? – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser (fortsetzend): Es war dazu notwendig, Herr Abgeordneter, dass wir zuerst einen Weg der Sanierung, sprich: der Kon­solidierung des Haushaltes beschritten haben, um die Möglichkeit eines finanziel­len Spielraums zu haben, um gegensteuern zu können. Genau das haben wir gemacht mit zwei Konjunkturbelebungspaketen (Abg. Dr. Pilz: Schmiere!), mit einem Wachs­tums- und Standortpaket (Abg. Dr. Pilz: Schmiere!) sowie mit der ersten beziehungs­weise der zweiten Etappe der Steuerreform. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Herr Präsident! Hören Sie nicht, was Kollege Pilz sagt? Sonst sind Sie immer so heikel!)

Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat geschätzt, dass die beiden Konjunkturpakete im Jahre 2003 einen Effekt von 0,5 bis 0,75 Prozent des Bruttoinlandsproduktes hatten, dass es vor allem Vorzieheffekte bei den Investitionen gegeben hat, und zwar in einem Ausmaß von 0,25 Prozent des BIP, und dass es zum Beispiel auf Grund der Maß­nahme, die wir mit der Einführung der Lehrlingsprämie in der Höhe von 1 000 € pro Jahr und Lehrling umgesetzt haben, bei einem Viertel der ausbildenden Sachgüter­erzeuger und bei der Hälfte der ausbildenden Dienstleister mehr Lehrlinge gibt, als das bisher der Fall war.

Wir sehen weiters, dass sich der Bildungsfreibetrag beziehungsweise die Bildungs­prämie sehr positiv auswirkt; genauso ist es mit dem Forschungsfreibetrag und der For­schungsprämie.

Zu den besonderen Vorteilen, was das Bundesland Kärnten betrifft, zählt für mich die vorzeitige Abschreibung für Betriebsgebäude. Da in den Konjunkturpaketen I und II diese vorzeitige Abschreibung vorgesehen ist und Kärnten ein besonderes Touris­musland ist, sehen wir auf Grund des hohen Anteils an Gebäudeinvestitionen auch verstärkte Wirkungen für das Bundesland Kärnten.

Zweiter Punkt, was die erste Etappe der Steuerreform betrifft, mit der der halbe Durch­schnittssteuersatz für den nicht entnommenen Gewinn eingeführt wurde: Das ist eine ganz wichtige Eigenkapitalbildungsmaßnahme besonders für die vielen Klein- und Mit­tel­betriebe im Tourismus in Kärnten. Das heißt, diese Maßnahmen sind durchaus ge­rade auch für das Tourismusland Kärnten sehr sinnvoll gewesen.

Ein anderes Beispiel: Von Produzenten wie Infineon, also im Bereich der Mikroelek­tronik, sind der Forschungsfreibetrag und der Bildungsfreibetrag sehr positiv angenom­men worden. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Klaus Hubert Auer (ÖVP): Herr Bundesminister! Im Rahmen des Konjunkturpaketes II wurde ein Sonderprogramm für Jugendliche beschlossen. (Abg. Dr. Pilz: Schmiere!) Wie hat sich dieses Sonderprogramm in Kärnten entwickelt? (Abg. Dr. Pilz: Schmiere!)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Sehr geehrter Herr Abge­ord­neter! Dieses Programm richtet sich (Abg. Dr. Partik-Pablé: Herr Präsident! Wieso ist das kein Ordnungsruf, wenn Pilz andauernd „Schmiere“ schreit? Sonst sind Sie so empfindlich, was die Ordnungsrufe betrifft!), wie Sie wissen, schwerpunktmäßig an we­ni­ger qualifizierte Jugendliche unter 25 Jahren, die länger als drei Monate beim Ar­beits­­marktservice Österreich vorgemerkt sind.

Für dieses Sonderprogramm Jugendliche waren im Jahr 2003 insgesamt rund 80 Mil­lionen € zusätzlich im Bundesvoranschlag dotiert. Vom AMS Kärnten wurden für


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