Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 76

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gut davongekommen (Abg. Scheibner: Danke!), aber die chronischen Belastungen und die Krankheiten derer, die jahraus, jahrein dort wohnen müssen und bleiben müssen, sind nicht zu leugnen. Es gibt auch ärztliche Untersuchungen, die das be­weisen.

Es wurden heute schon einige gesundheitliche Risken bei chronischer Lärmbelastung genannt, auch Lärmschwerhörigkeit, Lärm verringert die Konzentrationsfähigkeit. Ich denke, der Umstand, dass die Konzentrationsfähigkeit hier im Haus nicht unbedingt so hoch ist, ist vielleicht darin begründet, dass es hier manchmal sehr laut ist. Chronische Lärmbelastung führt zu einer beschleunigten Alterung des Herz-Kreislauf-Systems, und dauerhafter Lärm steigert das Herzinfarktrisiko.

Dabei ist das Risiko einer Erkrankung größer, je höher der Lärmpegel ist. Es gibt neue wissenschaftliche Untersuchungen, die besagen, dass das Risiko, an einem durch Lärm verursachten Herzinfarkt zu sterben, größer ist als die Gefahr einer Krebs­erkrankung durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung. Das sagt schon einiges aus, weil das die beiden größten Bedrohungen für die Anrainer an Straßen, an Transi­trouten sind.

Wir wissen, dass 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher vom Straßenlärm besonders betroffen sind, 10 Prozent vom Bahnlärm und 8 Prozent unter Fluglärm zu leiden haben. Ich gehe davon aus, dass es keiner Fraktion hier im Haus und keinem Mitglied dieses Hauses egal ist, wie sich Lärm entwickelt und wem Lärm schadet, aber zu schauen, wie wir Lärm verhindern, und dafür zu sorgen, dass er nicht aufkommt, ist natürlich etwas ganz anderes.

Angesichts dieser Tatsache ist ein neues und wirksames Lärmschutzgesetz dringend erforderlich. Diese Regierung ist aber leider trotz des Wissens über die Gesund­heitsschädigung durch Lärm derzeit nicht bereit, einen wirkungsvollen Lärmschutz gesetzlich zu verankern und gesetzliche Grenzwerte für den Lärmschutz zu realisieren.

Ich appelliere von dieser Stelle aus an die Regierung, die Gesundheit und den Schutz der Bevölkerung endlich ernst zu nehmen, die Ärzte, die vor den gesundheitlichen Schäden des Verkehrslärms warnen, ebenfalls ernster zu nehmen als bisher, denn die machen schon seit Jahren auf die Beeinträchtigungen der menschlichen Gesundheit durch den Straßenverkehr aufmerksam. Sie sollten endlich handeln, meine Damen und Herren! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.27

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Rada. – Bitte.

 


13.28

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­des­minister! Hohes Haus! Grundsätzlich bin ich mit all dem, was meine Vorredner zur Lärm­belästigung und zur Lärmschädigung im gesundheitlichen Bereich gesagt haben, einverstanden. Es ist sicher richtig, dass an erster Stelle die Straßenbenützer zu nen­nen sind, der Verkehrslärm, der dadurch entsteht, aber auch die Schienenstraßen. Es stellt aber – manchmal allerdings etwas weniger beachtet – auch der Fluglärm eine ganz massive Belästigung dar.

Ich gebe meinem Vorredner Gerhard Reheis hundertprozentig darin Recht, was der Verkehrslärm auf Transitrouten bewirkt, möchte Ihnen aber Folgendes sagen: Ich wohne in einer Flugschneise und weiß daher, was Fluglärm bedeutet – das ist sagen­haft; auch wenn sich die Flughafenbetriebsgesellschaft Wien ernorm bemüht, vor­nehmlich Vorstandsdirektor Kaufmann alles unternimmt, dass die Menschen, die dort wohnen und mit verstärktem Flugaufkommen zu leben haben, gewisse Förderungen


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