Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 77

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bekommen. (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Herr Kollege auf der rechten Seite! Von dort wäre ja diese Förderung nicht gekommen, sondern sie kam von Vorstandsdirektor Kauf­mann. (Beifall bei der SPÖ.) Leute, die dort wohnen, bekommen eben Lärm­schutzfenster gefördert. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Lärmschutz­fens­ter sind sehr gut und schön, wenn sie geschlossen sind, aber es ist keine Lebens­qualität, in einem Haus, in einer Wohnung zu leben, wo permanent die Fenster ge­schlossen sein müssen!

Da wir heute gehört und darüber diskutiert haben, was man alles mit Einhausungen auf Straßen und Schienen machen kann: Beim Flugzeug gibt es keine Einhausungen. Hier gibt es nur die Möglichkeit, auf nationaler Ebene einzuschreiten, was da auch heißt: Nachtflugverbot, Einhaltung der Flughöhen und Flugrouten. Es wäre auch unbedingt notwendig, einmal über die Flächenwidmungen nachzudenken.

Es kann nicht so sein, dass in Bereichen von bestehenden Autobahnen und Flugrouten billig oder relativ billig Wohnungen errichtet werden und im Nachhinein wieder Ver­schwen­kungen gemacht werden sollen dorthin, wo eine weniger dichte Besiedelung ist. Das kann es nicht sein. Das wäre das Florianiprinzip, und so kann seriöse Politik nicht funktionieren! (Beifall bei der SPÖ.)

Grundsätzlich halte ich die beiden Entschließungsanträge der Abgeordneten Sima und Moser für richtig und wichtig, und sie müssten auch beschlossen werden. Sie, meine sehr geschätzten Damen und Herren der Koalitionsparteien, haben sich jedoch davon verabschiedet, haben sich auf eine EU-Richtlinie zurückgezogen – ich möchte ja nicht annehmen, dass es die Frächterlobby war. (Beifall bei der SPÖ.)

13.31

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Fleckl. – Bitte.

 


13.31

Abgeordnete Anita Fleckl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Von meinen VorrednerInnen wurde schon viel über Lärm gesprochen. Ich möchte es noch einmal bekräftigen: Lärm macht krank! Lärm schädigt nicht nur das Gehör, sondern auch die Psyche, verursacht Schlafstörungen und Kon­zentrationsmängel, senkt sogar die Lebenserwartung drastisch. Tinnitus ist zur Volks­krankheit geworden. Niemand kann sich aussuchen, ob er davon betroffen sein will oder wird, wenn er zum Beispiel Verkehrslärm ausgesetzt ist. Um dagegen etwas zu unternehmen, wären die finanziellen Mittel für ASFINAG und ÖSAG aufzustocken.

Was werden Sie, Herr Minister, zum Beispiel für die Menschen in meinem Bezirk tun, die an einer Hauptverkehrsroute, nämlich der B 320, Ennstal Bundesstraße, leben? (Abg. Scheibner: Wo ist das?) Im Bezirk Liezen in der Steiermark. (Abg. Scheibner: Ich habe das nicht verstanden!) Ich kann Ihnen eine Landkarte bringen, Herr Klub­obmann.

Als Querverbindung zu den Korridoren ist sie eine Hauptverkehrsader in unserem Bezirk und der größte Lärmverursacher im Bezirk Liezen. Die drohende Verkehrs­lawine durch die EU-Erweiterung wird das jetzige Lärmproblem um ein Vielfaches ver­größern. (Abg. Scheibner: Da waren Sie aber enthusiastisch dafür!) – Herr Klubob­mann Scheibner, auch Ihre Lärmbelästigung hier wird vielleicht zu gesundheitlichen Schäden führen, wenn Sie so weitermachen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Sie meinen, ein Zwischenruf ist eine Lärmbelästigung?!)

Die Menschen müssen weiter an dieser Hauptverkehrsader leben und sich hinter dicht verschlossenen Türen und Fenstern vor dieser Belastung schützen. LKW donnern gnadenlos an Vorgärten vorbei, in denen eigentlich Kinder spielen sollten. Lebens-


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