Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 46. Sitzung / Seite 225

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wird!), wie der Herr Finanzminister auf Kosten der Steuerzahler mit dem Rechnungshof umspringt, der ein Hausorgan, wie Sie immer sagen, eine Institution des Parlaments ist. Der Herr Finanzminister ist dabei ertappt worden, dass er Beraterverträge vergeben hat, die nicht passen. (Abg. Scheibner: Jetzt haben wir Sie ertappt mit der „ZiB 3“!) – Nein, nein!

Was heißt da ertappt? – Das ist eine Ankündigung, und Sie werden sich davon überzeugen können, was Ihre eigenen Abgeordneten sagen.

Der Herr Finanzminister hat ein paar Beraterverträge in Auftrag gegeben, die wieder nicht gepasst haben. Der Rechnungshofpräsident hat ihn erwischt. Was macht der Herr Finanzminister? – Gegenüber einem Rechnungshofbericht gibt er ein weiteres Gutachten in Auftrag, um die Argumente des Rechnungshofpräsidenten zu widerlegen. Das war nicht der größere finanzielle Schaden, aber Sie haben gestern nicht richtig zugehört: Es ist ein Millionenschaden durch diese Beraterverträge entstanden, aber dazu wurde geschwiegen. Auch das hätte jedoch aufgeklärt gehört, und dazu würde es jetzt die Gelegenheit geben. (Abg. Neudeck: Das sind aber alte Hüte!)

Das war kein alter Hut, weil das haben Sie nicht wissen können, dass der Herr Finanz­minister auf Steuergeldkosten ein Gutachten in Auftrag gibt, um den Rechnungshof zu widerlegen. Er ist zwar eh wieder schiffbrüchig geworden, aber das war Steuergeld, und daher hätte uns das zu interessieren. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der SPÖ. – Abg. Scheibner: Sie können uns den nächsten Programmpunkt sagen!)

Ich sage Ihnen nur, dass selbst diese so genannte Beratervertragsangelegenheit einen Ausschuss verdienen würde, weil ein Schaden von mehreren Millionen € dabei ent­standen ist.

Ich komme zurück zum Ausgangspunkt und zu Magna. Was Sie offensichtlich schon vergessen haben, ist, dass diese Vorwürfe, die Sie als alte Hüte bezeichnen, aktueller sind denn je und dass sich auf Grund der neuen Vorwürfe andere Zusammenhänge ergeben und all das in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Wenn Magna dem Finanzminister zigtausende Euro zukommen lässt und wenn Magna einer der Hauptnutznießer der Gegengeschäfte sein soll, wie Sie immer behaupten, dann ist es doch interessant, zu wissen, dass genau das Finanzministerium und sonst niemand erfolgreich und ständig dafür interveniert hat, dass ganz bestimmte Be­wertungs- und Zahlungsvarianten im Abfangjägerdeal zur Anwendung kommen sollen. Sie wissen das ganz genau, Herr Scheibner! Die militärische Kommission wollte etwas anders, die ersten Ergebnisse waren anders, und der Rechnungshof wird das in sei­nem Bericht veröffentlichen. (Abg. Neudeck: Das wissen Sie auch schon!) – Das hat der Herr Verteidigungsminister selbst herausgegeben. (Abg. Scheibner: Das kommt morgen im „Morgenjournal“!)

Die Intervention des Finanzministeriums ist am Schluss der Etappe ausschlaggebend für die Typenwahl gewesen. (Abg. Scheibner: Sagen Sie auch dazu, dass der Rech­nungshof gesagt hat, nur diese Entscheidung ist richtig!) Und jetzt reimen Sie sich das zusammen. Wären Sie alle so vernünftig, wie es einzelne Kollegen schon ankündigen, dann würden wir endlich in einem Untersuchungsausschuss zum Arbeiten kommen (Abg. Scheibner: Dann müssten Sie endlich wieder etwas arbeiten!) und müssten nicht um 22 Uhr darüber debattieren, was schon längst hätte stattfinden sollen. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

22.12

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ans Rednerpult tritt nun Herr Abgeordneter Kopf. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


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