Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 21

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Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage formuliert Frau Abgeordnete Lentsch. – Bitte.

 


Abgeordnete Edeltraud Lentsch (ÖVP): Einen wunderschönen guten Morgen! Frau Bundesministerin! Wir alle wissen, dass Sie nicht nur eine hervorragende Gesund­heitsministerin sind, die sehr viele Akzente setzt (Ruf bei der SPÖ: Wo haben Sie das her?), wie wir heute schon gehört haben, sondern auch eine gute Frauenministerin.

Daher lautet meine Frage an Sie: Welche konkreten Maßnahmen setzt das Frauen­ministerium mit seinem Business-Mentoring-Programm, und wie weit werden auch die Bundesländer miteinbezogen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Das Business-Mentoring-Programm wurde vom Frauenministerium entwickelt. Es gibt dazu ganz konkrete Unterlagen, die sowohl postalisch als auch über das Internet im Frauen­ministerium abgeholt werden können und die sowohl den Mentorinnen als auch den Mentees zur Abwicklung ihres einjährigen Mentoring-Programms zur Verfügung ste­hen.

Wir koordinieren die Mentoring-Points, und wir haben darüber hinaus auch noch einen Wettbewerb entwickelt, die so genannte Mentora, die einmal jährlich die beste Mentoring-Initiative sowie das erfolgreichste Mentoring-Paar auszeichnen soll. Wir wollen damit in der Öffentlichkeit die Frauen auf das Programm aufmerksam machen und möglichst viele dafür gewinnen, in dieses Programm einzusteigen.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Die nächste Zusatzfrage formuliert Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Frau Bundesministerin! Ein wich­ti­ger Bereich ist frauenspezifische Gesundheit. Eine britische Studie hat ergeben, dass angeblich bei der Hormonersatztherapie eine Erhöhung der Brustkrebsgefahr gegeben ist. Welche Maßnahmen haben Sie in diesem Zusammenhang ergriffen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Das ist richtig, Frau Abgeordnete! Im vergangenen Sommer hat diese Studie große Aufregung auch in Österreich erregt und vor allem viele Frauen, die in den letzten Jahren Hormon­er­satztherapien in Anspruch genommen haben, in Sorge versetzt. Ich habe unmittelbar am Tag des Erscheinens dieses Artikels mit Univ.-Prof. Huber, der in Österreich auf die­sem Gebiet tätig ist, und mit dem Vorsitzenden des Obersten Sanitätsrates Kontakt aufgenommen und gebeten, dass sich der Oberste Sanitätsrat mit dieser Frage aus­einander setzen möge.

Wir haben am darauf folgenden Tag eine Hotline im Ministerium eingerichtet, die sehr intensiv in Anspruch genommen wurde. Rund 200 Anrufe täglich in den ersten Tagen haben gezeigt, wie dringend das Problem für die Frauen ist.

Der Oberste Sanitätsrat hat innerhalb von drei Monaten ein entsprechendes Gutachten beziehungsweise Kommuniqué dazu erarbeitet, das dann bei einem großen Kongress der Hormonspezialisten weltweit, der im November in Wien stattgefunden hat, weiter überarbeitet wurde. Darin wurde festgestellt, dass eine Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs erhöhen kann und dass daher eine Hormonersatztherapie als Empfehlung für die Frauen nie ohne Indikation, also nie einfach nur prophylaktisch im Klimakterium gegeben werden soll, sondern nur dann, wenn entsprechende Indika­tionen gegeben sind – und dann so kurz wie möglich und so gering dosiert wie mög­lich.

 


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