Einbeziehung aller bekannten –
legalen wie illegalen – Vertriebswege (z.B. Internet) zu veranlassen;
2. dem Nationalrat bis 31. Oktober
2004 über die Ergebnisse dieser Untersuchung zu berichten;
3. aufgrund der bekannten gesundheits-
wie auch dopingrelevanten Problemstellungen regelmäßig systematische Kontrollen
der am Markt befindlichen Nahrungsergänzungsmittel unter Berücksichtigung
aller Vertriebswege durchzuführen, um das Ausmaß der kontaminierten Produkte
abschätzen und effektiv bekämpfen zu können;
4. dem Nationalrat eine
Regierungsvorlage zuzuleiten, mit der die gesetzlichen Voraussetzungen
geschaffen werden, dass bei Nachweis verbotener Stoffe (z.B. Prohormonen)
in Nahrungsergänzungsmittel öffentlich, und zwar unter vollständiger Namensnennung
(Marke, Hersteller, Importeur, Chargennummer etc.), über gesundheitliche
Risken und Dopingrelevanz informiert und gewarnt werden kann;
5. auf europäischer Ebene die
Durchsetzung der „Guten Herstellungspraxis“ bei der Herstellung von
„Nahrungsergänzungsmittel“ zu ermöglichen, eine koordinierte europäische
Marktkontrolle umzusetzen sowie für den Aufbau eines gegenseitigen Informationssystems,
durch das die europäischen BürgerInnen vor gesundheitlichen und sportlichen
Risken gewarnt und geschützt werden, einzutreten;
6. gemeinsam mit dem Bundeskanzler und
der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur verstärkt
Aufklärungsarbeit über die gesundheitlichen und sportlichen Risken von
Dopingmitteln und von mit verbotenen Stoffen verunreinigten Nahrungsergänzungsmitteln
(z.B. Prohormone) in Österreich durchzuführen.“
*****
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lichtenegger. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Herr Kollege.
10.44
Abgeordneter Elmar Lichtenegger (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Sehr
verehrte Übersetzerin, die Sie mich heute schon sehr beeindruckt haben! Ich bin
neugierig, wie Sie das Wort „Nahrungsergänzungsmittel“ übersetzen. (Die
Gebärdendolmetscherin macht die entsprechenden Gesten.) – Das habe ich
mir gedacht. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)
Wir wissen, 22 Prozent der Nahrungsmittel, die wir zum Verkauf angeboten bekommen, sind kontaminiert mit Arzneimitteln, die eigentlich nicht hineingehören. Wie diese Dinge hineingekommen sind, ist oft schwer nachvollziehbar; teilweise erfolgt das bewusst, teilweise unbewusst. Fakt ist, dass wir mit der Änderung im Arzneimittelgesetz zumindest einmal bewerkstelligen können, dass wir auf Verdacht hin Proben nehmen können, auf Verdacht hin geschulte Organe in die Fitness-Center, in die Warenhäuser entsenden können, die dort Produkte beschlagnahmen können. Das ist meines Erachtens schon ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um dieser Misswirtschaft Einhalt zu gebieten.
Kollegem Maier gebe ich völlig Recht: Wir sind da sicher noch nicht am Ende unserer Möglichkeiten angelangt, denn es geht ja nicht nur um die Dopingmittel, die bei den Leistungssportlern relevant werden – das sind ja „nur“ 200 oder 300 in Österreich –, sondern wichtig ist auch der gesundheitliche Aspekt. Viele Leute nehmen Nahrungsergänzungsmittel im Glauben, dass sie sich etwas Gutes tun. Oft wissen sie gar nicht, welchen Schaden sie ihrem Körper zufügen. Dem gehört Einhalt geboten.