Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 91

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ziehbar und bejubelnswert (demonstrativer Beifall des Abg. Jakob Auer), das darf man auch einmal sagen. Es bringt uns alle in Schwierigkeiten. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ausnahmsweise hat er Recht!)

Es hat den Versuch gegeben, knapp vor dem Jahreswechsel etwas zustande zu brin­gen. Es haben sich alle bemüht. In der letzten Ausschusssitzung – ich überspringe gleich alles Weitere, weil mich jetzt tatsächlich noch eine andere Frage beschäftigt, und ich stehe überhaupt nicht an, das hier zuzugeben – wurden mit dem Sanie­rungsvorschlag ein paar Dinge gelöst, bei denen man aus der Intention des Urteils nicht sicher sein kann, ob das anfechtbar ist oder nicht. – Das ist alles richtig.

Das, was mir jetzt erst aufgefallen ist – ich stehe nicht an, das zuzugeben –, ist, dass die Fragestellung, die Kollege Matznetter expliziert hat, dass wir nämlich in bestimmten Steuerbereichen eine Rückfallsposition haben, die dann auf 20 respektive 19 Jahre – was im Prinzip gleich ist – abstellt, so weit von uns begrüßt wurde; was ich jedoch übersehen habe, ist, dass wir an anderer Stelle eine neue mögliche Gleichheits­widrigkeit aufmachen, weil das offensichtlich nicht überall und gleich gilt.

Dieses scheint mir ein gravierenderes Problem zu sein, ich möchte Sie deshalb auch um Verständnis ersuchen, wenn das Abstimmungsverhalten hier im Plenum ein ande­res ist als im Ausschuss. Ich anerkenne aber alle Bemühungen in diesem Bereich, und ich werde sicher nicht den Zeigefinger spöttisch heben, wenn wir da als Republik nicht ganz durchkommen. Ich beziehe mich nicht auf alle Argumente des Kollegen Matz­netter, aber dieses eine erscheint mir gravierend genug. Man könnte das aus meiner Sicht natürlich auch anders formulieren – das würde wieder andere Probleme erzeu­gen, das weiß ich auch, aber möglicherweise wäre das auch nicht so lustig für die SteuerbürgerInnen, das gebe ich auch zu, aber es wäre aus der Perspektive der Nicht-Gleichheitswidrigkeit das Bessere.

Deshalb werde ich in den verbleibenden Minuten versuchen, meine Fraktion davon zu überzeugen, dass wir hier nicht zustimmen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.41

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


13.42

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Dass dies ein schwieriger Prozess der Gesetzwerdung war und ist, ist auch aus den Ausführungen meiner Vorredner hervorgegangen und wird letztlich auch durch die sich ständig ändernde Zustimmung verschiedener Fraktionen dokumentiert.

Ich gestehe ganz offen: In meinen 21 Jahren im Nationalrat ist mir noch nie eine derart schwierige Gesetzwerdung untergekommen, dass man drei Versuche braucht, aber auch nicht eine sich völlig ändernde Zustimmungspraxis. Aber sei’s drum.

Ich habe mir genauso aufgeschrieben und möchte ausdrücklich Kollegen Konrad Steindl erwähnen, weil es wirklich ihm zu verdanken ist, dass hier objektiv und ein bisschen schärfer darauf geschaut wurde, als dies vielleicht sonst geschehen wäre. Er verdient wirklich unseren Dank. Ich möchte dies ausdrücklich festhalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Vielleicht gerade auch aus der Erfahrung dieses Prozesses: Manchmal ist wohl auch ein externer Expertenblick auf verschiedene Gesetzesvorlagen notwendig, damit ein ausgewogener Blick bei der Beurteilung möglich ist. Ich würde bitten, dass man das auch in Zukunft so handhabt, obwohl ich nicht anstehe, ausdrücklich festzuhalten, dass Dr. Nolz der Erste war, der uns tatsächlich gesagt hat, worum es bei den budgetären


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