Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 159

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Uns geht es darum, meine Damen und Herren – da wird man die Nagelprobe machen können –, nicht den Kampf der Generationen gegeneinander zu fördern, sondern, ganz im Gegenteil, die Solidarität in der Gesellschaft weiter zu fördern. (Zwischenruf des Abg. Gradwohl.) Das ist anscheinend für Sie mittlerweile ein Fremdwort, meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie!

Wir wollen auch den Jüngeren signalisieren, dass wir gemeinsam mit ihnen, ge­mein­sam auch mit der älteren Generation dafür sorgen werden, dass sie auch noch ihren Lebensabend in sozialem Wohlstand verbringen können, aber dazu sind Maßnahmen notwendig. Sie haben es jahre- und jahrzehntelang verabsäumt, etwas zu tun. Sie wissen ganz genau, dass schon Ihr Sozialminister Dallinger vor 30 Jahren gesagt hat, wir müssten eigentlich das Pensionssystem reformieren. Sie haben es sich nicht ge­traut, Sie waren nicht mutig genug und nicht fähig dazu. Wir, diese Bundesregierung, haben den Mut, weil es notwendig ist, und wir sind auch fähig dazu, das Pen­sions­system nachhaltig zu reformieren und die Pensionen für die Zukunft zu sichern. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wir werden uns anschauen, ob Sie wirklich bereit sind, alle Pensionsprivilegien in Ihrem Bereich abzuschaffen, auf Länderebene und auch auf Gemeindeebene, wo zum Teil nicht einmal die Pensionsreform von 1997 bis jetzt umgesetzt ist. In Ihrem Bereich ist alles nur schön und gut, Sie wollen für Ihre Personalvertretungswahlen alles beim Alten lassen. Aber mit uns nicht, meine Damen und Herren, mit uns nicht!

Es ist schön, dass wir jetzt auch mit dem Koalitionspartner eine einheitliche Linie ha­ben. Wir werden das Stichtagsmodell, ein verfassungskonformes Stichtagsmodell unterstützen und umsetzen. Wir werden die Schwerarbeiterregelungen mit einbezie­hen, und wir werden auch dafür sorgen, dass es in Zukunft für gleiche Beiträge gleiche gerechte Pensionen gibt, meine Damen und Herren!

Sie sind dazu eingeladen, jetzt nicht wegen der Arbeiterkammerwahl zu verzögern, son­dern dynamisch und rasch diese Reform vorzubereiten und dann auch umzusetzen und mit einer Zweidrittelmehrheit dafür zu sorgen, dass sie auf die Länder und auf die Gemeinden übergreift. Wir werden die Nagelprobe machen, und ich hoffe, dass Sie dann nicht wieder polemisieren, sondern gemeinsam mit uns endlich einmal etwas Konstruktives zusammenbringen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.33

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Molterer. Restliche Redezeit: 3 Minuten. – Bitte. (Abg. Silhavy: Sie sollten sich schämen! – Abg. Scheibner: Zu schämen brauchen nur Sie sich!)

 


17.33

Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Diese Dringliche bringt ja manches an den Tag. Im Wortschatz der SPÖ kommt das Wort „Finanzierbarkeit“ nicht mehr vor. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Im Wortschatz der SPÖ kommt nur mehr Schulden machen und Beiträge erhöhen vor, das ist inzwischen die politische Realität. Im Wortschatz der SPÖ kommt das Wort „Solidarität“ nicht mehr vor, nicht einmal im Volksbegehren selbst, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wo ist denn die Solidarität zwischen Alt und Jung? Wo ist denn die Solidarität zwi­schen den Erwerbstätigen in diesem Land und den Pensionisten? – Bei Ihnen ist das schon lange kein Thema mehr. Sie haben das abgeschrieben, meine Damen und Her­ren! (Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.)

 


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