Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 192

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Bundesbahnen betriebswirtschaftlich nicht mehr leistbar zu betreiben war und ein­gestellt hätte werden sollen. Die Deutschen Bahnen sind damals eingestiegen. Mittler­weile ist es eine florierende Bahnlinie. Ich gehe davon aus, dass sich in Zukunft auch Private für diese Linie interessieren werden, weil sie wieder so gut läuft, regional gut beworben wird, die regionale Wirtschaft eingebunden wird und ein exzellentes Konzept vorliegt. Und ich hoffe, dass jetzt nach ÖBB-Reform und mit diesem Gesetz eine ähnliche Erfolgsgeschichte auch für andere Bahnen in Österreich schreibbar wird. (Beifall bei der ÖVP.)

Sehr bedeutsam sind dieses Gesetz und die Privatbahnen als Ganzes auch für die Lösung anderer Verkehrsprobleme. Wir haben insgesamt 16 Privatbahnen in Öster­reich, und ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft noch mehr haben werden. In Tirol wollen wir eine neue Regionalbahn schaffen, die die Pendlergemeinden westlich und östlich der Landeshauptstadt einbinden soll. Hier soll in Verbindung mit dem Straßen­bahnnetz eine neue Regionalbahn geschaffen werden. Das Land und die Stadt werden sich zu 50 Prozent an den Kosten beteiligen. Dadurch wird es uns auch möglich, noch attraktiveren Personennahverkehr anzubieten. Die Stadt Wien, die auf Grund eines Sondervertrages den gesamten Bau und den Erhalt ihrer U-Bahn zu 50 Prozent jeweils immer vom Bund ersetzt bekam, hatte diesen Vorteil schon länger. Jetzt gibt es auch größere Gerechtigkeit für unsere Regionen – auch das eine Erleichterung für die Luftgüte in den transitgeplagten Alpengebieten und in allen Verkehrsballungszentren.

Ich freue mich, und ich freue mich über die Einstimmigkeit. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

19.34

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Marizzi. – Bitte.

 


19.34

Abgeordneter Peter Marizzi (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wir haben 16 österreichische Privatbahnen. Diese befördern rund 22 Millionen Passagiere, 8 Millionen Tonnen Güter – eigentlich ein beachtlicher Anteil am gesamten Güter- und Personenverkehrsaufkommen. Für uns ist dieser Tagesordnungspunkt Konsensmaterie, weil wir glauben, dass das ein gutes Gesetz ist, weil damit etwas für die Bahn getan wird. Es ist jetzt eine Planungs­sicherheit gegeben, der gerade im Umfeld der Liberalisierung bei Privatbahnen eine besondere Bedeutung zukommt.

Aber man muss auch hinzufügen, dass faktisch alle diese 16 so genannten „Privat­bahnen“ in Österreich in öffentlichem Eigentum sind, also so richtige Privatbahnen sind sie nicht. Die Finanzierung wird jetzt mit diesem Gesetz gesichert, sie wird unbefristet prolongiert. Damit können die Bahnen in eine wirtschaftlich abgesicherte Zukunft blicken. Die alte Lösung ist 2003 ausgelaufen. Wir von der Opposition haben im Ausschuss moniert, dass man das früher hätte machen sollen. Jetzt ist es passiert – auch ein Grund dafür, dass wir jetzt Planungssicherheit haben.

Ich möchte an zwei Beispielen festhalten, wie wichtig diese Bahnen sind. Eine ist in meiner Region: die Schneebergbahn. Diese stand vor einigen Jahren fast vor dem Zu­sperren. Man muss sagen, dass alle politisch Verantwortlichen in der Region einen Schulterschluss gemacht haben: Es wurde investiert. Die Bahn wurde ausgegliedert. Die Schneebergbahn zählt heute ungefähr 136 000 Passagiere. Sie ist ein wirtschaft­licher und touristischer Faktor in unserer Region. Im Jahr 2000 noch vom Zusperren bedroht, ist sie heute eigentlich eine sehr gute Sache für unsere Region.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite