Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 53

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Land etwas bringt, zum Beispiel bei der Verteilung von Kinderbetreuungszeiten, Aus­zeiten, Elternschaftsurlauben und so weiter.

Da ist Flexibilität gefragt, damit Familie und Beruf für beide Elternteile besser lebbar werden, in beide Richtungen lebbar werden und damit endlich eine moderne Familien­politik in diesem Land Einzug halten kann und nicht Ihre Frauen-zurück-an-den-Herd-Politik weiter betrieben wird. (Beifall bei den Grünen.)

10.52

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rosenkranz. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte. (Abg. Großruck: So, jetzt spricht eine kompetente Frau!)

 


10.52

Abgeordnete Barbara Rosenkranz (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine sehr verehr­ten Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Seit Jahren, haben wir gehört, ist es ein Anliegen der SPÖ, Regelungen zur Elternteilzeit zu schaffen. – Wir stellen mit Zufriedenheit fest: Es hat also diese Regierung gebraucht, damit Sie Ihre Wünsche umgesetzt sehen können.

Und es ist in der Tat eine sehr beachtliche Maßnahme, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, nämlich insofern, als es nicht nur darum geht, Kinderbetreu­ungs­einrichtungen zu schaffen, um die Erziehungsaufgaben aus der Familie ein biss­chen in die Gesellschaft zu verlagern, sondern auch darum, die Arbeitswelt familien­freundlicher zu gestalten.

Denn – und das sehen wir in allen Ländern, die eine erfolgreiche Familienpolitik machen –: Es ist immer eine Vielzahl von Maßnahmen, die dazu führt, dass Familien ihre Kinderwünsche realisieren. Der alleinige Ruf nach Kinderbetreuungseinrichtungen, vor allem für sehr kleine Kinder, ist – das möchte ich hier festhalten – nicht der ausschlaggebende Punkt. Schauen Sie sich die Familienpolitik in den nordischen Ländern und in Frankreich genauer an!

Die Familienpolitik dieser Regierung und vor allem auch der Freiheitlichen Partei hat einen völlig pragmatischen Ansatz. Erstens einmal stellen wir fest: Es muss immer ein Bündel von Maßnahmen sein. Familienpolitik ist natürlich eine Querschnittmaterie und braucht deswegen Lösungen auf vielen Gebieten. Und sie darf vor allem keine Vorschriften machen, sondern muss sich an den Bedürfnissen der jungen Eltern orientieren. Das ist auch das, was wir mit Wahlfreiheit meinen.

Was die jungen Eltern wollen, das geht ziemlich unbestritten aus allen Studien hervor. Laut einer sehr repräsentativen Studie, der Gisser-Studie, sagen auf die Frage, was junge Eltern an Vereinbarkeitsmodell wählen würden, könnten sie es ohne ökono­mische Zwänge tun, 8 Prozent der jungen Eltern – Männer und Frauen unterscheiden sich da kaum –, sie wären gerne voll erwerbstätig, wenn die Kinder noch nicht schul­pflichtig sind; 42 Prozent sagen, sie würden gerne Teilzeit arbeiten, und immerhin 50 Prozent – und das muss auch gesagt werden – sagen, sie würden ihre vorschul­pflich­tigen Kinder gerne zu Hause betreuen.

Für diese 42 Prozent, die sich für die Teilzeitarbeit entscheiden würden, ist hier eine sehr, sehr gute Regelung getroffen. Sie haben selber gesagt, das ist eine Verbes­serung für alle, auch für jene, die in kleinen Betrieben arbeiten. Die Aussage, es handle sich hier nur um eine Handvoll von Personen, die davon profitieren, ist natürlich völlig falsch: Es sind zwar 92 Prozent der Betriebe kleine Betriebe – solche mit unter 20 Mit­arbeitern –, aber die Anzahl der Angestellten ist natürlich in den großen Betrieben weitaus höher. Es wird also sehr, sehr vielen Personen zum Vorteil gereichen, vor allem auch deswegen, weil ja in die drei Jahre neuerdings – und das ist ein Unter-


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