Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 187

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mit den Ferien von sechs bevölkerungsstarken Bundesländern Deutschlands zusam­men, plus der der Benelux-Staaten.

Zu erwarten ist da natürlich ein Verkehrschaos auf der Anreise zu österreichischen Wintersportgebieten. Es gibt einen Problembereich, nämlich was Unterkünfte betrifft; Überbuchungen sind ja nicht gerade seriös, nicht gerade praktisch oder gar wün­schenswert. – Seitens der Opposition gibt es also automatisch diese Schuldzuweisun­gen: Bartenstein und Gehrer sind schuld an dieser Situation!

Faktum ist – es wäre jetzt ein Leichtes, die Schuld woandershin zu weisen –: Wäre rechtzeitig ein Antrag auf Verschiebung der Semesterferien für Wien und Nieder­österreich gestellt worden, eben seitens der Bundesländer Niederösterreich und Wien, durch die betreffenden Landesschulräte, dann wäre dieser Antrag behandelt worden. Ich glaube jedoch nicht daran, dass es eine vernünftige Lösung geworden wäre, auch wenn man eine solche gesucht hätte.

Es wäre jetzt zwar, wie gesagt, ein Leichtes, Richtung Bürgermeister Häupl, Richtung des niederösterreichischen Landeshauptmannes oder der Landesschulräte dieser Bun­desländer eine Schuldzuweisung zu machen, jedoch wäre das zu einfach. Ich glaube, dass dieses Problem ziemlich vielschichtig ist, dass die Interessen der Tourismus­wirtschaft, auch mit ihrer Forderung, durchaus berechtigte sind, weiters, dass die Verkehrsproblematik zweifelsohne nicht zu leugnen ist, sondern in diesem Falle gegeben ist – und dass die Interessen des Handels in Wien natürlich auch berücksich­tigenswert sind. Bürgermeister Häupl hat dies ja zum Ausdruck gebracht.

In diesem Zusammenhang wäre die Ferienregelung in Deutschland zu berücksichtigen, welche Bundesländer davon insbesondere betroffen sind. Zu erheben wäre auch, welche Bundesländer in den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union, ins­besondere unsere Nachbarstaaten, wann ihre Ferienwochen haben. Es gilt außerdem, Planungszeiträume zu berücksichtigen – bis hin zum Planungszeitraum des Ballkalen­ders in Wien. Es gibt also viele Argumente, was da alles einbezogen gehört.

Last but not least sollte man dabei, wie ich meine, auch pädagogische Argumente nicht außer Acht lassen, ebenso das Anliegen der Schüler, der Eltern und der Lehrer. Zu überlegen ist, ob Anreisetage zu verlegen sind, ob Ferientermine tatsächlich mit Zeug­nisverteilungsterminen, wie es meine Kollegin Rossmann angeführt hat, zusammen­fallen müssen.

Kollege Matznetter hat im Ausschuss gemeint – bei seinem kurzen Gastspiel im Ausschuss –: Selbstverständlich sei es bis 2005 möglich, da eine Regelung zu finden, wenn man nur wolle. – Das glaube ich auch, nur: Davon halte ich nichts, sondern ich erachte es für sinnvoll, da auf einen Hüftschuss zu verzichten und die Bundes­minis­terin für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit der Koordinierungsarbeit zwischen einzelnen Bundesländern, zwischen einzelnen Landesschulräten, zwischen Wirtschaft und allen Beteiligten zu beauftragen – in der berechtigten Hoffnung, eine vernünftige, dauerhafte, überschaubare und zeitlich fixierte Lösung erarbeiten zu können.

Ich bin überzeugt davon, dass das in Zukunft auch klappen wird – und das, sehr geehrte Damen und Herren, ohne Schuldzuweisung! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.59

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Abgeordnete Mandak. Die Uhr ist auf 5 Minuten gestellt. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


18.00

Abgeordnete Sabine Mandak (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Kollege Hofmann, Sie haben schon Recht: Hüftschüsse nützen nicht viel, aber Problem-


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