Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 188

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lösungen wären gefragt. Die Probleme müssen angesprochen werden können, und sie entstehen meist nicht einfach aus heiterem Himmel, sondern es gibt eben Verant­wortlichkeiten. Ich denke, es ist legitim, diese im politischen Diskurs auch anzu­sprechen und zu sagen, wer eigentlich verantwortlich dafür ist, dass ein Problem gelöst wird. Das hat mit einem Hüftschuss noch überhaupt nichts zu tun. (Abg. Dipl.-Ing. Hof­mann: Bürgermeister Häupl!) – Zum Beispiel, oder Landeshauptmann Pröll. – Okay, da sind Sie wieder aus dem Schneider, weil Sie nur Haider haben. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Was heißt „nur“?)

Im vorliegenden Antrag geht es um die langfristige Planung optimaler Zeiträume. – Das ist durchaus positiv. Ich würde mir wünschen, dass der erste Aspekt die päda­go­gischen Rahmenbedingungen wären und erst dann Tourismus und Wirtschaft kämen – bei aller Wertschätzung dieser beiden Bereiche. Der Hauptgrund dafür, dass unsere Kinder in die Schule gehen, ist, dass sie etwas lernen, und nicht, dass der Tourismus durch die Ferien profitiert. – Da muss man die Relationen schon klar sehen.

Als Familiensprecherin würde ich mir aber wünschen, dass es nicht nur um die opti­male Zeit, sondern auch um die optimalen Rahmenbedingungen als solche für Ferien im Allgemeinen geht, und zwar einerseits um die pädagogische Sinnhaftigkeit des Zeitpunktes und andererseits um die zeitliche Planbarkeit sowohl für die Eltern als auch für die Wirtschaft.

Dazu kommt noch ein sehr wichtiger Punkt, der hier überhaupt nicht besprochen wurde, weil es einfach nur um den Zeitaspekt gegangen ist, und zwar die zunehmende Herausforderung für die Eltern, was es für sie bedeutet, wenn die Kinder Ferien haben.

Wir reden jetzt immer von jenen Eltern, für die es möglich ist, auf Urlaub zu fahren, und die das auch in Anspruch nehmen. Der weitaus größte Teil der Eltern – das muss man dazusagen – hat diese Möglichkeiten jedoch nicht. Wenn beide Elternteile erwerbstätig sind, dann stehen sie vor dem riesigen Problem, was mit den Kindern in den Ferien geschieht, wer sie betreut und wo es eine gute Betreuungsmöglichkeit gibt.

Da sind die Gemeinden gefordert. Sie sind völlig hinten nach in der gesamten Organi­sation der Ferienbetreuung. Hierin läge für mich eine Herausforderung. Ich würde mir wünschen, dass es nicht nur im Wirtschaftsausschuss, sondern auch im Familienaus­schuss ein Thema ist, wie man es regeln kann, dass auch während der Ferien die Kin­derbetreuung sichergestellt wird.

In Vorarlberg zum Beispiel ist die Situation so, dass ein Schulzeitgesetz geändert wurde. Da zeichnet sich schon ganz klar die Planung Richtung Herbstferien durch das Zusammenlegen der schulautonomen Tage ab. Das heißt, es wird dann plötzlich im Herbst eine schulfreie Woche geben, und die Löcher zwischen dem Urlaubsanspruch der Eltern und den Ferienzeiten der Kinder klaffen immer weiter auseinander. Das kann nicht so schleifend dahingehen, sondern wir brauchen Lösungen, die nicht nur der Wirtschaft und dem Tourismus dienen, sondern auch den Eltern und den Familien, damit die Kinder während der Ferienzeit gut betreut werden können. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

18.03

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ledolter. – Bitte, Herr Kollege.

 


18.03

Abgeordneter Johann Ledolter (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Zu Beginn möchte ich in Richtung der Oppositionsparteien Folgendes ganz klar festhalten: Meine Damen und Herren! Diese Debatte mag sich für einiges eignen, aber ganz sicher nicht dafür, der Regierung oder


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