Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 17

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schlagen hat. Ich lade Sie alle ein, sich bei den Abgeordneten zum Oberösterreichi­schen Landtag zu erkundigen, wie Barbara Prammer ihre Funktion als Zweite Präsi­dentin des Oberösterreichischen Landtages wahrgenommen hat, und Sie werden feststellen, dass sie dieses Amt außerordentlich untadelig, überparteilich und ausge­zeichnet wahrgenommen hat. Das heißt, sie hat bereits bewiesen, dass sie eine solche Funktion wahrnehmen kann, und ich bin davon überzeugt, dass sie eine gute Zweite Präsidentin des Nationalrates sein wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Zum Dritten hat Frau Abgeordnete Glawischnig mit Recht darauf hingewiesen, dass es im Parlament auch darum geht, dass es eine stärkere Gleichstellung der Rollen der beiden Geschlechter im Hohen Hause gibt.

Sie haben völlig Recht, Frau Dr. Baumgartner-Gabitzer, dass es nicht allein darum geht, irgendjemanden zu nehmen, sondern dass man sich immer die Frage stellen muss, wer die am besten Geeigneten sind. – Ich kann Ihnen sagen, die SPÖ hat sich diese Frage gestellt, und wir sind zur Auffassung gekommen, dass Mag. Barbara Prammer für dieses Amt am Allerbesten geeignet ist – und daher empfehlen wir sie heute auch zur Wahl. (Beifall bei der SPÖ.)

Sie, Frau Abgeordnete, haben auch verschiedenste Bemerkungen über die zukünftigen Herausforderungen, die vor dem Nationalrat liegen, gemacht. Damit haben Sie Recht: Es geht nicht nur um qualifizierte Frauen und Männer in parlamentarischen Funktionen, sondern auch darum, dass wir eine große Aufgabe vor uns haben, wenn wir die richtigen Rückschlüsse aus der niedrigen Wahlbeteiligung von vergangenem Sonntag ziehen wollen, was die europapolitische Auseinandersetzung des Parlaments betrifft.

Das heißt, wir dürfen nicht stehen bleiben in der Entwicklung des österreichischen Parlamentarismus, und ich bin überzeugt davon, dass in Bezug auf diese beiden Aspekte Barbara Prammer einen sehr guten Beitrag leisten kann und wird.

Lassen Sie mich zum Schluss noch Folgendes sagen: Hätten wir hier im Nationalrat immer alle Aussagen, die jemand vor der Wahl zur Präsidentin/zum Präsidenten gemacht hat, auf die Goldwaage gelegt, ich glaube, wir hätten oft sehr schwierige Dis­kussionen in diesem Zusammenhang gehabt.

Ich sage Ihnen ganz offen: Ich war mit Herrn Präsidenten Khol in dessen Zeit als ÖVP-Klubobmann sehr, sehr selten einverstanden, und sehr oft habe ich die Art und Weise, wie Dr. Khol Auseinandersetzungen geführt hat, nicht geschätzt, aber ich habe ihn dennoch zum Nationalratspräsidenten gewählt, weil ich überzeugt davon war, dass er, wenn Dr. Khol vom ÖVP-Klubobmann zum Nationalratspräsidenten wechselt, diese Aufgabe gut machen wird. Und soll ich Ihnen etwas sagen? – Ich habe mich zum Glück nicht getäuscht! (Beifall bei der SPÖ.)

14.32

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.32

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Herren! Meine Klubkollegin, Frau Abgeordnete Bleckmann, hat bereits gesagt, dass es unsere Fraktion positiv findet, dass die SPÖ eine Frau als Präsidentschaftskandidatin vorschlägt. Es ist dann wieder einmal – nach langer Zeit – eine Frau im Präsidium, und, wie gesagt, das finden wir auch sehr gut. Sie von der SPÖ werden damit auch dem gerecht, was Sie den Frauen immer versprechen, dem Sie aber eigentlich nicht sehr oft nachkommen, nämlich dass Frauen auch Führungspositionen einnehmen. Man sieht jedoch wenig Frauen in Führungspositionen. – Das wäre auch eine schöne Aufgabe, wofür Sie sich einsetzen können und sollen, Frau Abgeordnete Prammer!

 


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