Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 104

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Bruno Kreisky hatte bekanntlich die absolute Mehrheit, als er damals der Opposition, und zwar der damals wie heute nahe dem parlamentarischen Existenzminimum herumkrebsenden FPÖ, Broesigke als Rechnungshofpräsidenten ermöglichte. Ich bin neugierig – und daran wird man auch das Demokratieverständnis der Regierung messen können –, wie Sie sich in den nächsten Wochen bei der Wahl des neuen Präsidenten des Rechnungshofes verhalten werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.58

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Prähauser. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


13.58

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Herr Präsident des Rechnungshofes! Hohes Haus! Wir haben gehört: Beratungskosten von zirka eineinhalb Millionen €. Das Hauptergebnis dieser Beratung war die Erkenntnis, dass mangels kaufmännischem Personal nicht jene Wirtschaftlichkeit erreicht werden konnte, wie man es sich für ein Unternehmen vorstellt.

Man muss sich vorstellen, man gründet ein Unternehmen und stellt dann nach Inves­titionen in Millionenhöhe in vier Jahren fest, worauf die Misswirtschaft zurückzuführen ist: nämlich auf zu wenig kaufmännisches Personal. Die Geschäftsführung kommt dann zur Erkenntnis, kaufmännisches Personal in Zukunft einstellen und vorhandenes speziell schulen zu wollen.

Meine Damen und Herren! Ich darf anmerken, dass diese Gesellschaft über einen Fundus von profunden Handwerkern verfügt hat, von Leuten, die sich infolge Aus­bildung in der Arbeit professionell hervorgetan hatten. Man hat diesen Menschen aber nicht die Möglichkeit gegeben, ihr Wissen einzubringen. Man hat auf der einen Seite durch Personalabbau versucht, augenscheinlich Wirtschaftlichkeit zu erreichen, womit man letztlich auch nicht erfolgreich gewesen ist. Aber man hat vor allem eines getan: Statt die vorhandenen Kapazitäten zu nutzen, hat man fremde Unternehmungen mit Reparaturarbeiten beauftragt. Installations-, Maler-, Fliesenleger- und Maurerarbeiten wurden extern vergeben. Die echten Professionisten in diesem Unternehmen mussten zuschauen oder den Tag entsprechend anders verbringen, was sich letztlich so niedergeschlagen hat, dass die Personalkosten die Einnahmen dieses Unternehmens nach wie vor überstiegen. Der Rechnungshof kommt zu der Ansicht, dass sich bis 2006 dort nichts ändern wird.

Meine Damen und Herren! Da sollte man Anregungen des Rechnungshofes ernst nehmen, der Sache auf den Grund gehen und dieses Problem so beseitigen, dass nicht Personalabbau die Wirtschaftsmaßnahme ist, sondern die Ausnützung der vorhandenen Ressourcen, der guten Mitarbeiter, deren Ausbildung diese Republik mitgetragen hat.

Meine Damen und Herren! Ich möchte zum scheidenden Herrn Präsidenten sagen: Respekt und Anerkennung Ihnen, Herr Präsident, und Ihrer Mannschaft für die in den letzten zwölf Jahren geleistete Arbeit! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Prähauser begibt sich zur Regierungsbank und reicht Rechnungshofpräsidenten Dr. Fiedler die Hand.)

14.00

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Kräuter. – Bitte.

 


14.00

Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident Dr. Franz Fiedler, ich möchte Ihnen ein bisschen Kräuterlikör schenken. – Das ist Medizin für die


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