Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 43

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Dass die Fahrtenbeihilfe ausgeweitet wird, finden wir in Ordnung, und wir werden auch zustimmen. Vielleicht können Sie sich aber doch dazu überwinden, unserem heute eingebrachten Antrag auf Ausweitung auf Lehrlinge auch zuzustimmen.

Glück hat nur der oder die, der/die Lehrling ist, Kollegin Fuhrmann. Zig Tausende haben diese Möglichkeit leider nicht. Hat ein junger Mensch einen Lehrplatz, geht es ihm gut, aber sehr viele suchen eine Lehrstelle und können keine bekommen.

Ein Satz noch zur Familienpolitik. Familienpolitisch ist nicht alles in Ordnung, es ist sogar vieles nicht in Ordnung. Besonders die Juni-Arbeitslosenzahlen zeigen uns, dass die ersten „Opfer“ – unter Anführungszeichen – Kindergeldbezieherinnen sind, die den Wiedereinstieg nach zweieinhalb Jahren Kindergeldbezug nicht schaffen und jetzt in dieser Arbeitslosenstatistik – 94 000 Frauen suchen Arbeit – leider vermerkt werden müssen. Ich denke, dass Geldleistungen allein noch keine erfolgreiche Familienpolitik ausmachen. (Beifall bei der SPÖ.)

10.36

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Tamandl. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


10.36

Abgeordnete Gabriele Tamandl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der nunmehr vorliegende Wirt­schaftsbericht der österreichischen Bundesregierung zeigt, dass mit gut ausgebildeten, motivierten Arbeitskräften auch in schwierigen Situationen Erfolge erzielt werden kön­nen.

„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“ – Dieser Satz ist bereits im „Aktionsplan für Bildung, Ausbildung und für die Jugend“ von Bundesministerin Gehrer zu lesen.

Die nunmehr vorliegende Erweiterung der Schulfahrtbeihilfe auf verpflichtende Praktika ist somit nicht nur eine Maßnahme zum Wohl der österreichischen Schuljugend und ihrer Familien, sie ist auch eine Maßnahme im Sinne unserer Wirtschaft.

Die hohe Qualität des Unterrichts in unseren Schulen und die gute Arbeit der Lehrer und Lehrerinnen werden geschätzt. Immerhin 79 Prozent der Österreicher und Öster­reicherinnen benoten unser Bildungssystem mit „sehr gut“ oder „gut“.

Seit 1995 kam es in den berufsbildenden höheren Schulen zu einem Schülerzuwachs von 13 Prozent, zu einem Zuwachs von 113 000 auf 128 000 Schülerinnen und Schü­ler. Das heißt, heute besuchen bereits rund 70 Prozent mehr Jugendliche eine berufs­bildende höhere Schule als eine allgemeinbildende höhere Schule in der Oberstufe.

Unser hervorragendes differenziertes Ausbildungssystem ist mit ein Grund dafür, dass Österreich die geringste Jugendarbeitslosigkeit in der EU aufweist.

Diese Erfolge wurden nicht nur durch die großen Meilensteine der Regierungspolitik, mit denen teilweise vollkommen neue Wege beschritten werden, besiegelt, sondern auch mit den vielen kleinen Schritten, den stetigen Verbesserungen und Weiterent­wicklungen bereits bestehender Maßnahmen, wie jetzt zum Beispiel auch mit der Erweiterung der Fahrtenbeihilfe. Auch im Kleinen gilt: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“ – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

10.38

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Steibl. 3 Minu­ten Redezeit. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


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