Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 45

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Dieser Fristsetzungsantrag ist auch für uns eine ungewöhnliche Vorgangsweise, und das wird auch für uns sicherlich nicht die übliche Vorgangsweise werden, weil wir die Auseinandersetzung und die Diskussion im Ausschuss immer sehr schätzen – natürlich auch hier im Plenum. Ein Fristsetzungsantrag aber verhindert diese Aus­einandersetzung im Ausschuss.

Wir haben aber in der letzten Verfassungsausschuss-Sitzung – ich erinnere daran – um eine Erweiterung der Tagesordnung um eben diese Mediengesetze gebeten. Das geht nur mit Zweidrittelmehrheit – und auch da hat die Opposition leider nicht zuge­stimmt. Daher konnten wir über diese in der Sache, im Kern durchaus richtigen Anträge leider nicht diskutieren. Wir haben versucht, eine weitere Sitzung des Verfas­sungsausschusses zu terminisieren, um diese Mediengesetze diskutieren zu können – auch das ist uns nicht gelungen! (Zwischenruf des Abg. Dr. Wittmann.)

Das heißt, an uns hat es nicht gelegen, dass keine Diskussion, keine ordentliche, inhaltliche, lange, genaue, strukturierte Diskussion in dieser Sache durchgeführt wer­den konnte. (Zwischenrufe der Abgeordneten Mag. Kogler und Dr. Wittmann.) Sie waren nicht dabei im Ausschuss, Herr Kollege Kogler (Abg. Dr. Wittmann: Er war nicht da, der Gesetzestext war nicht da!), Sie können das eigentlich gar nicht wissen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es ist auch so (Abg. Dr. Wittmann: Der Gesetzestext war nicht da!), dass nicht nur das Privatradiogesetz (Abg. Dr. Wittmann: Unglaublich!), sondern auch ... Herr Kollege Wittmann, Sie wären eh bereit gewesen, eine Ausschuss-Sitzung festzumachen, Sie haben es halt nicht dürfen von Ihrer Fraktion aus. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Wittmann: Das ist unglaublich!)

Wir glauben nicht nur, dass ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol (das Glockenzeichen gebend): Herr Abgeordneter Wittmann, Sie machen jetzt den siebenten Zwischenruf! Sie sind der Sechste in der Rednerliste, bitte ergreifen Sie dann das Wort! Wenn Sie weiterhin von der Bank aus zwischenrufen, bekommen Sie einen Ordnungsruf! (Zahlreiche Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


Abgeordnete Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer (fortsetzend): Es ist schade, Herr Kollege Wittmann. Wir hätten diese Diskussion gerne im Ausschuss geführt, dann hätten Sie sich hier nicht aufregen müssen; dort wäre es richtig gewesen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald.)

Es ist auch der Fall, wie Sie alle wissen, dass das Privatfernsehgesetz ein durchaus wichtiges und dringendes Gesetz ist, weil es eine Umsetzung der EU-Richtlinien darstellt, und diese Umsetzung hätte schon lange geschehen müssen. Daher brauchen auch wir in Österreich, um einem möglichen Vertragsverletzungsverfahren zu ent­gehen, die Umsetzung dieser Telekom-Richtlinie. Wir glauben auch, dass das heute sein muss.

Jetzt noch ein paar Worte zur Novelle des KommAustria-Gesetzes, über die Sie sich, Herr Kollege Cap, so aufgeregt haben, über die Beobachtung der Einhaltung der Werbebestimmungen. Es gibt mittlerweile mehrere Betreiber auf dem Markt, die den Werbekuchen haben wollen. Ich glaube, es ist nur fair und eigentlich im Sinne aller Marktbeteiligten, wenn alle von derselben Behörde zumindest beobachtet werden. Beim ORF kommt ohnedies dazu, dass der unabhängige Bundeskommunikationssenat die endgültige Entscheidung fällt.

Das heißt: Beobachtung aller Marktteilnehmer in einer Hand. Eine richtige Markt­beobachtung; etwas, was gleichermaßen passiert; das macht auch wirklich Sinn!


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite