Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 92

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Umweltminister zu zwingen, in Brüssel dagegen zu stimmen. Und dazu laden wir Sie ein! (Abg. Grillitsch: Kollege Maier, das wird nichts nützen!)

Wir haben einen Rückverweisungsantrag gestellt. Wir werden auch dem Antrag der Grünen zustimmen, wobei wir davon ausgehen, dass unter Punkt 2 im Antrag der Grünen nicht die Rote Gentechnik, sondern die Grüne Gentechnik gemeint ist.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir laden Sie ein, hier eine glaubwürdige Politik zu vertreten – und nicht nur von Überschriften zu reden, sondern auch die Inhalte entsprechend zu vertreten. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

14.57

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Herrn Abgeordnetem Maier verle­sene Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Ver­handlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Gradwohl, Krainer, Mag. Maier und KollegInnen betreffend Verhin­derung des Inverkehrbringens eines genetisch veränderten, glyphosat-toleranten Öl­raps­produkts (Brassica napus L., Linie GT 73), eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Gesundheitsausschusses über die Regierungsvorlage (617 d.B.): Bundes­gesetz, mit dem das Gentechnikgesetz und das Lebensmittelgesetz 1975 geändert werden (630 d.B.)

Seit vielen Jahren bestätigen Umfragen, dass über 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung Gentechnik bei Lebensmittel grundsätzlich ablehnen. Aus diesem Grund hat es bislang in Österreich einen nationalen Konsens darüber gegeben, dass unsere Landwirtschaft gentechnikfrei bleiben muss.

Nun besteht die Gefahr, dass durch eine Entscheidung beim zuständigen Ministerrat dieser Konsens durch den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft gebrochen und damit die Gefahren für Konsumenten, Produzenten, Umwelt und das Grundbedürfnis vieler Menschen nach gentechnikfreien Lebensmitteln und Futtermitteln ignoriert werden.

Österreich und sein vorbildhafter Biolandbau dürfen durch derartige Freisetzungen nicht ruiniert werden. Österreichs KonsumentInnen, die gentechnikfreie Produkte kau­fen wollen, sollen auch in Zukunft Vertrauen in die landwirtschaftlichen Produkte heimi­scher Bauern haben können.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

Entschließungsantrag

„Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird aufgefordert, bereits im Vorfeld der Sitzung des Ministerrates "Umwelt“ der Euro­päischen Union, bei der sich jener Tagesordnungspunkt auf der Tagesordnung befin­det – “Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über das Inverkehrbringen eines genetisch veränderten, glyphosat-toleranten Ölrapsprodukts (Brassica napus L., Linie GT 73) gemäß der Richtlinie 2001/18/EG des europäischen Parlaments und des Rates“, darauf hinzuwirken, dass gegen die Annahme des Vorschlages der EU-Kom­mission gestimmt und damit das Inverkehrbringen dieses genetisch veränderten Ölrapsprodukts verhindert wird.

 


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