Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 94

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wissen es ganz genau, alle wissen, dass es nicht so war – und das war unfair, das war sehr unfair! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Grillitsch: ... Gemeinderatsbeschlüsse!)

Daher bringe ich nun aus voller Überzeugung folgenden Misstrauensantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig, Van der Bellen, Pirklhuber, Freundinnen und Freunde betreffend Versagung des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Der Nationalrat wolle beschließen:

Dem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft wird im Sinne des Art. 74 B-VG das Vertrauen versagt.

*****

(Beifall bei den Grünen. – Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.)

15.00

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Frau Abgeordneter Dr. Glawischnig verlesene Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhand­lung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Glawischnig, Van der Bellen, Pirklhuber, Freundinnen und Freunde betreffend Versagung des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Gesundheitsausschusses über die Regierungsvorlage (617 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Gentechnikgesetz und das Lebensmittelgesetz 1975 geändert werden (630 d.B.)

Der Umweltminister hat sich in den zwei zentralen Bereichen Gentechnik und Öko­strom klar gegen Umweltinteressen gestellt.

Im Bereich Gentechnik hat es BM Pröll verabsäumt, Maßnahmen in Österreich zum Schutz vor der drohenden EU-Zulassungswelle von Gentech-Pflanzen zu setzen und trägt ein Gentechnikgesetz mit, das in keiner Weise geeignet ist, die Aufrechterhaltung der gentechnikfreien Landwirtschaft sicherzustellen. BM Pröll duldet mit seiner verfehlten Politik den Gentechnik-Anbau in Österreich.

Im Bereich Ökostrom hat BM Pröll entgegen seinen Zusagen einer Gesetzesnovelle zugestimmt, die eine massive Verschlechterung der Rahmenbedingungen für Öko­energien und damit einen schweren Rückschlag für Klimaschutz und Schwächung des Öko-Wirtschaftsstandortes Österreich bedeutet.

Die Bereiche Gentechnik und Ökostrom können ohne Übertreibung als für unser Land und die österreichische Bevölkerung als die zentralen und vorrangigen Umweltinter­essen bezeichnet werden.

Gentechnikfreie Landwirtschaft vor dem Aus

Zahlreiche Umfragen belegen die seit Jahren konstant hohe Ablehnung des Einsatzes der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln durch die österreichische Be-


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