Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 79. Sitzung / Seite 99

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Fortschritt für den österreichischen Sport, was ja bis jetzt nicht so selbstverständlich war.

Ich habe mir alte Reden vom früheren Nationalratsabgeordneten Grabner, den ich per­sönlich sehr schätze und sehr mag, angeschaut; er hat gesagt, wir haben in Österreich eine großartige Trainerausbildung. Das hat mich auch immer gestört, alle haben sich immer herausgestellt und gesagt, der Sport ist eh so super, für alle so wichtig, alle Kinder machen Sport, und da werden alle gesund und blabla, aber es hat nie wirklich eine richtige Diskussion gegeben. Fakt ist, dass die Trainerausbildung in Österreich mehr als bedenklich ist, und da gehört genau in solche innovative Projekte investiert, und wir sind auf dem besten Weg dahin.

Vielleicht mache ich mir jetzt keine Freunde, aber wenn man sich gestern das Fußball­spiel angesehen hat, denkt man sich schon etwas; ich habe teilweise nur Ausschnitte gesehen. Wenn wir Geld dafür ausgeben, dass eine Nationalmannschaft antritt, und der Trainer nach einem solchen Spiel sagt, na ja, meine Buam waren eh gut, dann sollte man einmal jemanden zur Verantwortung ziehen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das so eingebürgert, dass vielmehr Politik im Sport im Spiel war, als dass Struktu­ren geschaffen worden sind, und wir versuchen schon vehement, diese etwas in Rich­tung mehr Effizienz aufzubrechen. Aber das ist leider nicht so einfach, wie Sie wissen.

Insofern, muss ich sagen, bietet gerade das Sportbudget Perspektiven. Wir werden weiterhin in die richtige Richtung arbeiten. Eines möchte ich noch sagen: Es wird immer wieder gesagt, für den Behindertensport werde sehr wenig getan. Ich habe mir natürlich auch die Zahlen angeschaut: Zu Zeiten, als ein Herr Schlögl oder ein Herr Wittmann verantwortlich waren, hat es überhaupt kein Geld für die Behindertensportler gegeben. Wir haben aber jetzt ein tolles Budget dafür vorgesehen, das auch immer wieder erhöht wird. Also da kann uns wirklich keiner etwas vorwerfen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.43

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Ich erteile es ihr.

 


14.43

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Der Minister ist nicht mehr da. Meine Damen und Herren, auch auf der Galerie! Es ist heute schon öfter der Satz bemüht worden, dass das Budget der in Zahlen gegossene poli­tische Wille ist. Wenn ich mir das Budget der Außenpolitik anschaue, dann spricht das eine ganz klare Sprache, nämlich eine, die leider, muss ich sagen, der Beweis dafür ist, dass diese Bundesregierung der Außenpolitik einen äußerst geringen Stellenwert gibt.

Wenn Sie gestern bei der Rede des Finanzministers zugehört haben, haben Sie ja er­lebt, wie er das Thema Außenpolitik angegangen ist. Der Titel dieses Kapitels hat näm­lich gelautet: „Standortsicherung durch eine aktive Außenpolitik!“. Ich habe das schon sehr interessant gefunden, dass Außenpolitik quasi nur mehr dazu da ist, um den österreichischen Standort und Standort der Firmen zu sichern, und nicht mehr dazu, um ein sonstiges Interesse, auch österreichisches Interesse an einer internationalen Debatte zu festigen. Nichts davon – nur mehr die Standortsicherung!

Als Beweis der aktiven Außenpolitik wird angeführt, dass es hervorragende Export­daten mit den neuen EU-Partnerstaaten gibt. Ist schon recht so, aber, Herr Staatssek­retär, das als einen wichtigen Aspekt oder den wichtigsten Aspekt der österreichischen Außenpolitik im Budget zu verkaufen ist doch sehr mager. Noch dazu, wenn ich mir


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