Sehr geehrte Frau Ministerin! Im Kampf um
mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit, um Kohärenz, um einen fruchtbaren
Dialog zwischen Außenministerium und Parlament, beim Hinwenden zu Afrika haben
Sie in uns SozialdemokratInnen sicher konstruktive Verbündete. Ich wünsche
Ihnen auch für Ihre Arbeit viel Energie, Visionen – und auch Spaß, weil
der ist, glaube ich, auch ganz wichtig. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
11.14
Präsidentin Mag. Barbara
Prammer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete
Dr. Baumgartner-Gabitzer. Frau Abgeordnete: 5 Minuten
Redezeit. – Bitte.
11.15
Abgeordnete Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Frau Außenministerin! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zu Beginn möchte ich ganz kurz auf Frau Kollegin Lunacek eingehen. Wenn Sie die Attribute „sensibel“ und „gebildet“ sexistisch nennen, so kann ich dazu nur sagen: Ich finde, dass Herr Van der Bellen außerordentlich sensibel und gebildet ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Neudeck: Der ist sogar sexy!) Also, es gibt keinen Unterschied.
Das als
Sexismus zu bezeichnen halte ich für sehr übertrieben. Jeder Mensch kann froh
sein, wenn er als sensibel und gebildet bezeichnet wird und es auch ist, egal
ob Mann oder Frau. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Wir
haben heute Gelegenheit, über eine neue Bundesministerin zu sprechen, über ihr
Amt, über ihr Amtsverständnis und über eine neue Außenpolitik. Wenn ein
Regierungsmitglied vorgestellt wird, wird in erster Linie die Person
beleuchtet. Und Ursula Plassnik bringt als Person die besten Voraussetzungen
für eine gute, eine erfolgreiche Außenministerin mit.
Zum
einen – das war überall zu lesen – ist der einhellige Tenor, der
nicht sexistische Tenor, dass sie beruflich hervorragend qualifiziert ist. Sie
bringt alle Voraussetzungen mit, aber, und das ist sehr wichtig: Sie ist auch
von ihrer Persönlichkeit her sehr geeignet, als Außenministerin sehr
erfolgreich zu sein. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Sehr oft
zu beobachten, dass die Art der Persönlichkeit, die Art, wie man an Dinge herangeht,
entscheidend ist, um in einem Amt zu überzeugen. Ursula Plassnik hat sehr viele
positive Attribute, die auch schon genannt worden sind: Sie hat eine schnelle
Auffassungsgabe, ist dynamisch und gebildet, sie hat – und das ist für
Erfolg notwendig – darüber hinaus diese berühmten weichen Erfolgsfaktoren:
Sie ist sensibel für die Anliegen anderer, sie kann zuhören. Sie entscheidet
aber auch und kann Dinge durchsetzen.
Das sind
Eigenheiten, die eine erfolgreiche Politikerin auszeichnen, aber das sind Eigenheiten –
und das ist wahrscheinlich für uns auch besonders bedeutend –, die wichtig
sind, um Österreich in der Außenpolitik gut zu vertreten. Das wird ihr, und davon
bin überzeugt, hervorragend gelingen.
Sie hat
heute in ihrer programmatischen Rede ihre Positionierungen in der Außenpolitik
klar dargelegt und die Wichtigkeit einer starken gemeinsamen Basis in der Außenpolitik
besonders hervorgehoben. Sie hat gezeigt, dass ihr die Nachbarschaftspolitik
und die Europapolitik ein besonderes Anliegen sind. Österreich hat da auch
schon viele Erfolge aufzuweisen, muss aber in diesem Bereich noch weiter tätig
sein.
Ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt ist es, die Nachbarschaftspolitik zum Leben zu
erwecken und weiterzuentwickeln. Sie hat heute den Blick für die globalen
Probleme geöffnet und ihren Zugang dazu dargestellt.