Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 35

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einsetzen, die ein starkes Wort sprechen und die gegenüber der Universitätsvertretung auch die Interessen der Studierenden stark vertreten.

Ich glaube, es ist wirklich der richtige Weg, dass die Universitätsvertretungen vor Ort die Kompetenz und das Gewicht haben, dass sie wirklich die Herausforderungen an den Universitäten lösen. Wie kann ein Bundesvorsitzender aus Salzburg die Verhält­nisse in Graz so gut kennen, dass er dort Lösungen herbeiführt? (Abg. Sburny: Das frage ich mich bei der Bundespolitik auch immer!) Deswegen haben wir die Universitätsvertretungen vor Ort, 21 werden direkt, demokratisch und frei gewählt.

Es wird überhaupt niemand mundtot gemacht. Es kann jeder seine Meinung sagen. Aus diesen frei gewählten Universitätsvertretungen gibt es Delegierte, die in geheimer Wahl ihre Vorsitzenden und ihre Stellvertreter wählen. Das ist an und für sich eine äußerst demokratische Vorgangsweise. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dipl.-Ing. Achleitner. – Abg. Dr. Pilz: Das ist das Sowjetsystem! Das klassische Sowjet­system!)

Meine Damen und Herren! Es gab auch Diskussionen, die über die ÖH-Pflichtmitglied­schaft geführt wurden. Ich habe mich vehement dafür eingesetzt, dass diese Pflicht­mitgliedschaft an den Universitäten bestehen bleibt. (Abg. Broukal: Wer will das abschaffen bei Ihnen? Die ÖVP oder die FPÖ?) Das ist die Pflichtmitgliedschaft, die jeden Studierenden dazu verpflichtet, 14,8 € pro Studierenden an die Hochschüler­schaft zu bezahlen. (Abg. Dr. Pilz: „Genossin Gehrer“!) Die Hochschülerschaft hat damit ein Budget von 6,26 Millionen € jährlich. Bisher hat die Bundesvertretung 30 Prozent des Budgets erhalten und die Universitätsvertretungen 70 Prozent.

Es soll bis zum Jahr 2007 einen langsamen Übergang dahin gehend geben, dass die Universitätsvertretungen 85 Prozent erhalten und die Bundesvertretung 15 Prozent erhält. Ich glaube, das ist richtig so, damit sind die Universitätsvertretungen vor Ort gestärkt. Das sind 21 direkt demokratisch gewählte Universitätsvertretungen, die vor Ort für die Studierenden eintreten, die die Partner der Rektoren und die Partner der Universitätsleitung sind. Das ist eine aus einem breiten Forum gewählte Hochschüler­schaft auf Bundesebene, die der Partner der Regierung ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Darabos: Wollen Sie das Parlament auch abschaf­fen? – Abg. Dr. Pilz: Bravo, „Genossin Gehrer“!)

Meine Damen und Herren! Ich halte jede Berechung, jetzt zu sagen, das wird im Mai oder im Juni an den Universitäten im Verhältnis so oder so ausschauen, für falsch. Die jungen Studierenden wählen sich ihre Universitätsvertretung selber. (Abg. Dr. Grüne­wald: Das war bis jetzt auch so!) Da können jetzt keine Berechnungen angestellt werden.

Wir werden sehen, welche Gruppierungen sich wirklich für die Studierenden einsetzen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

11.25

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Broukal zu Wort gemeldet. Zuerst die zu berichtigende Textstelle und dann die berichtigte! – Bitte.

 


11.25

Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Präsident! Werte Damen und Herren! Frau Abgeordnete Achleitner hat Ihnen hier mitgeteilt, die Universitäten würden an Ausstat­tung 1,2 Prozent des Volkseinkommens bekommen. – Das ist unrichtig!

Richtig ist, dass die Universitäten 1,02 Prozent des Volkseinkommens bekommen. 1,2 Prozent hatten sie im Jahr 1999 unter der Ministerschaft von Caspar Einem. Die


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