Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 56

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ihre hörenden Kolleginnen und Kollegen. Für jene Kinder und Jugendlichen, die über kein Cochlea-Implantat verfügen oder trotz Cochlea-Implantat nicht in der Lage sind, dem lautsprachlichen Unterricht umfassend zu folgen, wird die Gebärdensprache auch weiterhin das wichtigste Sprachwerkzeug sein, um komplexe Inhalte zu begreifen und um an den Lernprozessen teilnehmen zu können.

Um Verbesserungen für die Teilnahme von Kindern mit Hörbehinderungen am Unterricht zu erwirken, stellen die unterfertigten Abgeordneten daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Um für Kinder mit Hörbehinderungen die besten Bildungschancen zu gewährleisten, wird die Bundesministerin für Bildung darum ersucht, eine wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben, in der die Möglichkeiten und Konsequenzen des Einsatzes von Cochlea-Implantaten und der Gebärdensprache für Kinder und Jugendliche im Unter­richt untersucht und diesbezügliche internationale Erfahrungen ausgewertet werden. Anhand von Berufskarrieren gehörloser und schwerhöriger Jugendlicher der letzten 10 Schuljahrgänge in ganz Österreich soll die pädagogische Methodik überprüft und verbessert werden. Weiters wird die Bundesministerin für Bildung ersucht, im Rahmen der Lehrplanerstellung für die Pädagogischen Hochschulen die Qualität der Gebärden­sprachausbildung für LehrerInnen, welche gehörlose Kinder unterrichten werden, weiterhin zu stärken.

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll hat sich zur Geschäftsordnung zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


12.37

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP) (zur Geschäftsbehandlung): Frau Präsidentin! Ich ersuche Sie, sich das Protokoll der Rede des Kollegen Krainer zu besorgen. Ich bin der Auffassung, dass er auf Grund seines letzten Satzes, den er in Richtung der beiden Regierungsfraktionen gesprochen hat, einen Ordnungsruf ver­dient. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.37

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Ich bin gerne bereit, dieses Protokoll anzufor­dern. Meine Wahrnehmung war anders. Wir werden die Sache prüfen, wenn das Protokoll vorliegt. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie nehmen überhaupt nichts wahr, was die Sozialisten betrifft, das habe ich schon bemerkt!)

Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Riepl. Freiwillige Rede­zeit­beschränkung: 2 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


12.38

Abgeordneter Franz Riepl (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Wenn man mit Vertretern der Wirtschaft spricht, so hört man oft von ihnen, dass es ein Standortvorteil sei, wenn die Arbeitnehmer hohe Bildungsstandards haben, wenn ihre Qualifikation hoch ist. Ich denke, diese Argumentation ist richtig. – Man kann es mit einem Satz zusammenfassen: Haben die Arbeitnehmer eine gute Ausbildung, geht es der Wirtschaft gut. (Abg. Neudeck: Wer bildet sie aus?) Damit bin ich beim berufs­bildenden Schulwesen.

Der Voranschlag 2005 sieht eine Erhöhung des Budgets um 3,5 Prozent vor. Ich meine, dass diese Erhöhung völlig unzureichend ist, vor allem auch, um dem zu entsprechen, was ich vorhin gesagt habe, nämlich einen hohen Bildungsgrad bei den


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