Zur
Bildungspolitik insgesamt gesehen werden noch weitere Vertreter meiner Fraktion
Stellung beziehen. Es wird aber insbesondere an der ÖVP liegen, einen
Kurswechsel in der Bildungspolitik einzuleiten. Wir von der
sozialdemokratischen Fraktion sind jedenfalls bereit, dabei mitzuwirken.
Sehr verehrte
Frau Bundesministerin Gehrer! Wenn Sie einmal zurücktreten, dann kommen Sie
bitte zum Schluss noch einmal hierher. Ich denke, Sie haben sich immer bemüht,
Ihr Bestes zu geben. Ob das allerdings reicht, wird man ja dann sehen. (Beifall
bei der SPÖ.)
16.00
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Amon. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.
16.00
Abgeordneter Werner Amon, MBA (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine
Damen und Herren! (Abg. Eder:
Leseschwäche ...!) Wenn
das World Economic Forum im Global Competitiveness Report das österreichische
Bildungssystem, das einer weltweiten Überprüfung durch mehrere tausend Führungskräfte
unterzogen worden ist, gemeinsam mit Finnland an die erste Stelle reiht (Abg. Riepl: Wann war
das?), dann ist das,
glaube ich, der beste Beweis dafür, dass die Bildungspolitik unserer Frau
Bundesministerin dem Wirtschaftsstandort nicht schadet. (Beifall bei der
ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Murauer: Eigentlich
logisch!)
Zum Zweiten: Sie
finden, dass unsere Frau Bildungsministerin niedergeschlagen aussieht. –
Ich finde, sie sieht blendend aus, meine Damen und Herren! (Beifall bei der
ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Ich halte das
wirklich für eine sehr eigenartige Wahrnehmung, die Sie hier zum Besten
geben. – Im Übrigen sehe ich auf den Abgeordnetenbänken der
Sozialdemokratie nur Tristesse. (Zwischenruf
des Abg. Dr. Matznetter.)
Hinsichtlich unserer Unterhaltung über die Vorlagen des
Unterrichtsausschusses ist es sehr erfreulich, dass wir eine Regierungsvorlage
einstimmig beschließen werden können, die zwei wesentliche Punkte zum Inhalt
hat: einerseits die individuelle Berufsorientierung, die wichtig ist – insbesondere
für Jugendliche in der 8. und 9. Schulstufe, die in verstärktem Ausmaße
die Möglichkeit erhalten, sich auch in Betrieben ein entsprechendes Bild von
Berufen zu machen, die sie allenfalls gedenken zu erlernen.
Zum Zweiten ist die Ausweitung des Frühwarnsystems ein wichtiger Punkt. Ich
denke, das ist auch wesentlich und ein guter Beitrag, um allfälligem
Schulversagen entgegenzuwirken.
Herr Kollege Riepl, Sie haben angesprochen, dass wir eine Reihe von
Anträgen der Opposition abgelehnt haben. – Das ist richtig, und ich möchte
das auch begründen, weil es relativ schwer ist, es Ihnen recht zu machen: Als
wir die Anträge mit dem Hinweis darauf vertagt haben, dass eine Reihe von
Maßnahmen, die Sie einfordern, in Arbeit sind, haben Sie kritisiert, dass wir
sie vertagen. (Abg. Dr. Niederwieser: Annehmen wäre das Beste!) Jetzt haben wir sie nicht vertagt, sondern
abgelehnt, weil eine Reihe von Maßnahmen eben schon umgesetzt sind, und das
passt auch wieder nicht. (Abg. Dr. Niederwieser: Annehmen kommt nicht in
Frage?) Wir tun uns also
relativ schwer, es Ihnen recht zu machen.
Aber ich möchte doch inhaltlich auf die einzelnen Punkte
eingehen, die Sie vorgestellt haben, damit da nicht der Eindruck entsteht, wir
würden aus Jux und Tollerei Anträge ablehnen: