Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 93. Sitzung / Seite 125

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeord­neter Grillitsch. – Bitte. (Abg. Scheibner – in Richtung des sich zum Rednerpult bege­benden Abg. Grillitsch –: Wie ist das jetzt mit der Landwirtschaft?)

 


14.33

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Das ist schwierig nach diesen Wortmeldungen, aber das gibt uns letztlich die Möglichkeit, klar zu zeigen, wer wirklich kompetent ist im Bereich der Landwirtschaft. (Abg. Scheibner: Scheuch!) Das hat sich auch in den Ausschussarbeiten bestätigt, denn vielfach war das Nachhilfeunterricht für manche Mit­glieder der Oppositionsparteien (Abg. Mag. Wurm: Nicht arrogant sein!), aber nichts­destotrotz bin ich froh, dass wir heute hier im Hohen Haus diese Diskussion führen können, denn ich glaube, Landwirtschaft geht wirklich alle an. (Abg. Mag. Trunk: Auch jene, die Bauernsozialversicherung, Bauernkrankenversicherung einzahlen!)

Alle sollten die Möglichkeit haben, mitzureden. Alle sollten die Möglichkeit haben, hier ihre agrarpolitischen Vorstellungen darzulegen, nur habe ich diese bei Ihnen, Frau Trunk, wahrlich vermisst.

Meine Damen und Herren! Die GAP-Reform hat auch gezeigt, wer Verantwortung und Kompetenz für die bäuerlichen Familien wahrnimmt: einzig und allein wir, denn ihr habt himmelhoch jauchzend geschrien über die ersten Vorschläge, die aus Brüssel gekom­men sind, die sich wesentlich vom Ergebnis unterscheiden, denn damals war noch die Rede von einer 20-prozentigen Kürzung der Modulationsprämien – das Ergebnis sind 3 bis 4 beziehungsweise 5 Prozent. (Zwischenruf des Abg. Gradwohl.)

Bei diesem Vorschlag war noch keine Rede von der Sicherung der Milchquote. Die Milchquote ist jetzt auf Grund unseres Drängens bis zum Milchwirtschaftsjahr 2014/15 gesichert. Das ist verantwortungsvolle Politik gerade für die bäuerlichen Strukturen in Österreich, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich gestehe jetzt eines: Ich habe ganz großen Respekt vor meinem Kollegen und eurem Agrarsprecher Heinz Gradwohl. Ich glaube, dass er sich in der Materie wirklich auskennt, aber ich sage dazu: Er ist der Einzige, der sich bei euch auskennt. Ent­schuldigung, aber er ist wirklich der Einzige, der sich bei euch auskennt (Beifall bei der ÖVP), denn wenn Herr Kräuter im Ausschuss fragt, was „GAP“ ist, dann sagt das alles. (Abg. Mag. Trunk: Weil Sie eine schlechte Aussprache haben!)

Meine Damen und Herren! Wenn es dann einen Minderheitsbericht der SPÖ gibt, in dem festgestellt wird, dass es die Möglichkeit gibt, Marktordnungszahlungen zu ent­koppeln, dann kann ich nur sagen: Die Ackerprämien, die Rinderprämien und die Stier­prämien sind entkoppelt. Gekoppelt haben wir die Mutterkuhprämien gelassen. Du weißt das, Heinz, und du weißt auch, warum wir das so gemacht haben.

Mir tut das Herz weh, wenn die SPÖ, die sich angeblich so für die kleinbäuerlich struk­turierte Landwirtschaft einsetzt – und diese kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft haben wir ja in Österreich –, dann in ihrem Bericht schreibt, in Österreich gibt es industrielle Landwirtschaft, von Fürsten und Grafen geprägt. Sie kennen die Realität nicht, denn unsere Durchschnittsbetriebe haben 16,8 Hektar, 44 Prozent aller Bauern in Österreich bewirtschaften weniger als zehn Hektar, und ich füge noch hinzu, dass 75 Prozent der österreichischen Betriebe freiwillig mit 80 Prozent der Fläche an einem Umweltprogramm teilnehmen.

Meine Damen und Herren! Wir machen gerne noch viele Sitzungen, damit Ihr Wissen noch größer wird. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

 


14.37

 


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