über die weitere Bewerbung dieser Auslobung. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schöls: Zahlen! – Abg. Prinz: Bezahlen!)
14.06
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Muttonen. – Bitte.
14.06
Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Ich möchte mit einem Zitat beginnen – es ist aus dem „Standard“ vom 10. Feber 2000. Da heißt es: „Messen Sie mich einfach daran, mit welcher Transparenz wir das angehen. Messen Sie mich an meinen Leistungen.“
Und da steht weiters: „Ich sehe mich nicht als Vertreter einer Partei, sondern als Vertreter der Kunst, der Kulturschaffenden.“
Herr Staatssekretär, ich nehme an, Sie werden es erkannt haben: Diesen Wunsch, an den Leistungen gemessen zu werden, haben Sie in einem „Standard“-Interview im Februar 2000 geäußert. – Dieser Aufforderung möchte ich gerne nachkommen.
Wie schaut also die Situation von Kunst und Kultur aus? (Abg. Neugebauer: Hervorragend! – Beifall bei der ÖVP.) – Der Befund lässt sich in drei Sätzen zusammenfassen (Abg. Dr. Stummvoll: In einem Wort: hervorragend!) – vielleicht hören Sie zu –: Die Kulturausgaben sind rückläufig. Sparen ersetzt kein kulturpolitisches Konzept. Und zur kulturpolitischen Wetterlage: „Aufmucken“ ist unerwünscht, kritisch sein ist ebenfalls unerwünscht. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das ist aber kein Befund, denn ein Befund ist ein Gutachten von einem Sachverständigen, und das sind Sie wirklich nicht!)
Zu den Kulturausgaben: Man kann natürlich, wie Frau Kollegin Wolfmayr es gemacht hat, sagen, sie wurden erhöht – was nicht stimmt. Aber ein Erhöhen wäre an sich leicht, wenn man vorher radikal gekürzt hat, wie es passiert ist.
Ein Blick auf die Budgetzahlen der vergangenen Jahre macht deutlich: Investitionen in den Kunst- und Kulturbereich sind keine vordringliche Aufgabe der konservativen Politik. Lag der Anteil der Kulturausgaben an den Gesamtausgaben des Bundes Mitte der neunziger Jahre noch bei 1 Prozent, so liegt er jetzt weit darunter. Dieser Bereich ist sogar an die letzte Stelle aller Ausgabenbereiche des Bundes gerückt. (Abg. Dr. Jarolim: Da kann man „stolz“ darauf sein! Eine „Leistung“!) Ja, traurig ist das!
Was das Kunstbudget selbst betrifft, zeigt auch der Blick auf die Budgetzahlen für 2006: Die operativ zur Verfügung stehenden Kunstförderungsmittel stagnieren – wie schon seit mehreren Jahren – und liegen ohne Berücksichtigung der Sonderfinanzierungen nach wie vor unter den Zahlen von 1999.
Zum kulturpolitischen Konzept: Es gibt also keines! – Allein ein Blick auf den Umsetzungsstand der Regierungsprogramme der vergangenen Jahre zeigt, dass ein Großteil der angekündigten Maßnahmen nicht umgesetzt wurde.
Wo sind denn zum Beispiel die Realisierung steuerlicher Anreize für privatwirtschaftliches Sponsoring im Rahmen der Steuerreform oder – heute schon debattiert – eine Künstlersozialversicherung?
Oder: Es gibt keine Transparenz und schon gar keine erhöhte Geschwindigkeit bei der Mittelvergabe – auch da erinnere ich mich an ein Zitat: Herr Kunst-Staatssekretär, Sie wollten Weltmeister in der Transparenz werden!
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