Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 94

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PISA-Studie wird es – ich glaube, da sind wir uns einig – nicht funktionieren. Betroffen ist praktisch immer der Sport. Es geht soweit, dass Schülerinnen und Schüler einer Sporthauptschule nicht mehr an der Schülerliga teilnehmen können, weil die Zeit für unverbindliche Übungen, fürs Training, fürs Spielen nicht mehr vorhanden ist, weil die Bildungspolitik unserer Bundesministerin sich nur in Stundenkürzungen niederschlägt, Junglehrerarbeitslosigkeit produziert, mehr Frust statt Lust am Lernen zum Ergebnis hat – bestätigt einmal mehr durch die PISA-Studie.

Bewegung und Sport, meine Damen und Herren, dürfen nicht eine Frage der Schul­autonomie, sondern müssen ein vorrangiges Anliegen, ein schulpolitisches Muss, eine Verpflichtung sein. Im vorliegenden Budget ist weder finanziell noch strukturell Nach­haltiges erkennbar.

Zu Klagenfurt: Politische Interventionen, Einmischungen, Begehrlichkeiten, Eitelkeiten diverser Kärntner Politiker werden wahrscheinlich, wenn das nicht zu verhindern ist, ungeheuren volkswirtschaftlichen Schaden hervorrufen, und es ist zu befürchten, dass diese Europameisterschaft im blau-orangen Kärntner Sumpf versinken wird. (Abg. Mag. Molterer: Rot gibt es in Kärnten nicht mehr – oder wie?) Ich fordere Schüssel und Schweitzer auf, nachhaltig dagegen anzutreten, damit diese Europameisterschaft durchgeführt werden kann. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Dr. Cap: Rettet unsere EM!)

14.24


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Turkovic-Wendl. – Bitte.

 


14.24.48

Abgeordnete Ingrid Turkovic-Wendl (ÖVP): Herr Präsident! Die beiden Herren Staatssekretäre! Herr Präsident des Rechnungshofes! Werte Kolleginnen und Kolle­gen! Ich grüße auch, weil es so schön generationsübergreifend ist, die Schülerinnen und Schüler und die Senioren auf der Galerie. (Beifall bei der ÖVP.)

Mein Thema ist der Sport. Der Bundesvoranschlag für 2006 für das Ressort Sport ist mit über 40 Millionen € ausgezeichnet bedacht und auch abgesichert. Das bedeutet Planungssicherheit für den Spitzensport und für den Behindertensport, aber auch Unterstützung für den Breitensport und mit der Aktion „Fit für Österreich“ vom Bundes­kanzleramt und dem Staatssekretariat auch für die Gesundheitsförderung.

Förderung bedeutet im Spitzensport die Verpflichtung zu einer Spitzenleistung, am besten gleich zu Medaillen oder zu Siegen. Diese Erwartungshaltung ist zum Beispiel mit den Resultaten bei den Olympischen Spielen in Athen in ganz hohem Maße erfüllt worden. Das war nicht überraschend für die Verbände, für die Fachverbände und auch nicht für die Sportler, die diese Leistung über eineinhalb Jahre vor den Spielen ganz gezielt aufgebaut haben. Wer im Sport ein bisschen versiert ist, der weiß, welche unzähligen Möglichkeiten heute da ausgenützt werden müssen. 135 Athleten aus 19 Fachverbänden wurden mit 2 328 535 € unterstützt.

Bleiben wir beim Beispiel Judoverband, der durch die Goldmedaillen von Peter Seisen­bacher immer unter Erfolgszwang steht. Der Verband hatte für Athen 145 200 € zur Verfügung. Claudia Heill, die spätere Silbermedaillengewinnerin, konnte man zwei Mal zu einem vierwöchigen Training nach Japan schicken und zu Weltcupbewerben und im Aufbautraining mit Physiotherapie unterstützen. Kostenpunkt für Claudia Heill: 110 200 €.

Der Triatlonverband hat es relativ leicht gehabt: 72 300 € standen zur Verfügung, und die Goldmedaillengewinnerin Kate Allen bekam davon 17 000 € für die Vorbereitung.

 


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