Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll101. Sitzung / Seite 115

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andere Studien schließen. Das kann es nicht sein. Einfalt statt Vielfalt sollte man auf den Universitäten nicht predigen.

Zum Schluss ein Bildbeispiel zu Ihrer Selbstbeweihräucherung, weil Bilder doch noch besser verstanden werden. Ich nehme ein Bild aus meinem Beruf. Herr Bundeskanzler Primar Schüssel geht in Gefolge seiner Ärztin Gehrer in ein Krankenzimmer. Dort liegt ein Patient, er bekommt keine Luft mehr und hat Schüttelfrost und Fieber. Schüssel geht zu ihm hin und sagt: Heute geht es schon viel besser. Der Patient erschrickt, schüttelt den Kopf und haucht leise: Nein. Gehrer zupft ein bisschen die Bettdecke zurecht. Schüssel sagt: Natürlich geht es viel besser, ich weiß es ja! und verlässt ver­ärgert den Raum. – So kann die Politik nicht ausschauen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

15.38


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Dr. Bleck­mann. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.38.29

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Grünewald, niemand hat gesagt, alles sei super. Wenn Sie Kollegin Brinek zugehört haben, dann wissen Sie, dass sie gesagt hat, wir können mit dem Budget zufrieden sein. Das ist ein großer Unterschied zu alles ist super. Hören Sie bitte zu, bevor Sie irgendetwas in den Raum stellen. – Wir können zufrieden sein mit dem Budget.

Dass im Forschungsbereich in den letzten vier Jahren viel geschehen ist (Abg. Dr. Grünewald: Aber was!) – das hat Kollegin Brinek auch am Anfang ihrer Rede ge­sagt –, ist wohl unbestritten – auch von Ihrer Seite her. 600 Millionen € Offensivpro­gramm ist nicht nichts, sondern ist viel Geld, das in diesen Bereich geflossen ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.) – Das können Sie nicht einfach vom Tisch wischen.

Wenn Sie schon mit dem Jahr 1999 vergleichen, dann nehme ich wieder den Vergleich des Jahres 1999 mit 2004 im „Format“ her. Ausgaben für Forschung im Jahre 1999: 3,76 Milliarden €, Ausgaben für Forschung im Jahre 2004: 5,27 Milliarden €. Das ist viel und nicht nichts. Ausgaben für Bildung im Jahre 1999: 7,5 Milliarden €, im Jahr 2004: 9 Milliarden €. Das ist viel und nicht nichts. Das müssen Sie auch zur Kenntnis nehmen! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Öllinger: Also ist es doch super!)

Wenn Sie von Finanzierungslücken sprechen, meinen Sie da zufällig auch die ÖAW, die Österreichische Akademie für Wissenschaft? (Abg. Dr. Grünewald: Habe ich nicht angesprochen!) – Okay, dann sage ich nichts dazu. Wenn Sie das nicht angesprochen haben, dann ersparen wir uns das. Das muss dann ein anderer Bereich sein. Ich bitte daher, das nächste Mal etwas genauer anzusprechen, was Sie wirklich meinen, wo es denn echte Finanzierungslücken im Forschungsbereich gibt, obwohl dieser Bereich gerade so viel Geld bekommen hat. Sagen Sie es deutlich, und reden Sie nicht so ne­bulos von irgendwelchen Lücken! Sagen Sie es genau und konkret, dann kann man vielleicht etwas tun, aber reden Sie bitte nicht nebulos darüber. (Beifall bei den Frei­heitlichen. – Rufe bei den Grünen: FWF!)

Sie wissen genau, wie sich die Situation beim FWF das Geld betreffend entwickelt hat. Sie kennen auch die Entwicklung der Zahl der Studierenden an den 22 österreichi­schen Universitäten, die wir haben. Die Zahl hat sich nämlich um 2,2 Prozent gegen­über den vergangenen Jahren verbessert. – Es ist viel geschehen, auch auf Grund der Reform im Universitätsgesetz, die notwendig war.

 


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