Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 103. Sitzung / Seite 45

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Wir haben in Lienz immer wieder überhöhte Feinstaubwerte, und das hat mehrere Ursachen: Es ist einmal der Verkehr, vor allem aber ist es die Inversionswetterlage, die gerade im Talboden, wie es ja in Lienz der Fall ist, besonders wirksam ist, speziell im Winter. Man muss ja sagen, dass die Feinstaubwertüberschreitungen vor allem im Dezember und im Jänner stattfinden, gerade dann, wenn die Luft sehr ruhig ist.

Aber ein Verursacher ist sicher auch der Hausbrand. Ich habe bereits vor zwei Jahren im Hohen Haus über unser Biomasseheizwerk erzählt, und es freut mich natürlich, dass auch der Herr Kollege aus Imst jetzt eines errichtet und den Spatenstich gemacht hat. Ich kann nur sagen, das ist wirklich eine Erfolgsgeschichte. Wir haben inzwischen von 35 Megawatt auf 60 Megawatt erhöht. Wir versorgen 90 Prozent der Lienzer Haus­halte und Objekte und haben auch schon Umlandgemeinden angeschlossen. Zudem haben wir jetzt eine eigene Hackschnitzelaufbereitung und sind in der Lage, sehr viel Hackgut von den Bauern zu übernehmen, und können 20 000 Schüttraummeter selbst produzieren. (Beifall bei der ÖVP.) Dadurch sind wir nicht mehr so sehr auf die Holzindustrie angewiesen und schaffen natürlich auch Einkommen für unsere Bauern.

Was vielleicht auch noch wichtig zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass wir damit 6 Millionen Liter Heizöl pro Jahr ersparen. Das ist nicht gerade wenig, und damit, glaube ich, leisten wir einen sehr, sehr großen Beitrag für die Umwelt und zur Errei­chung des Kyoto-Ziels. Außerdem schaffen wir auch noch Arbeitsplätze vor Ort.

Unser Bundesminister Pröll hat die Zeichen der Zeit erkannt und die Mittel zur Errei­chung des Kyoto-Ziels um jährlich 30 Millionen € erhöht. Herr Kollege Reheis hat es auch gesagt: Jeder von uns kann in seinem Wahlkreis hier aktiv tätig werden und dafür sorgen, dass immer mehr Biomasseheizwerke in seinem Wahlkreis errichtet werden. In Osttirol tun wir das, und ich versuche, das auch meinen Bürgermeisterkollegen immer wieder klarzumachen, dass das eine sehr gute Sache ist. So können wir selbst auch einen Beitrag zur Umwelt leisten.

Unser Herr Bundesminister tut dies. Wir sind spitze in Europa, und er wird dafür sorgen, dass wir spitze bleiben und vielleicht noch besser werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

11.10


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Wim­mer zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


11.10.43

Abgeordneter Rainer Wimmer (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen! Das Landwirtschaftsbudget wird 2006 um 62 Millionen € erhöht. Die Bauern sind damit eine der wenigen Berufsgruppen, die das Glück haben, 2006 zu profitieren, zu den Gewinnern zu zählen. Es steht ihnen 2006 mehr Geld zur Verfügung, und ich sage ganz offen und ehrlich, dass das grundsätzlich sehr positiv und sehr erfreulich ist.

Nicht erfreulich, meine sehr geschätzten Damen und Herren, ist allerdings, dass trotz des erhöhten Mitteleinsatzes der Strukturbruch in der Landwirtschaft einfach nicht zu stoppen ist, einfach nicht umgedreht werden kann: Jedes Jahr verlieren 4 600 Bauern ihre Existenz, müssen 4 600 Bauern ihre Höfe verlassen.

Das heißt, obwohl immer mehr Geld zur Verfügung steht, obwohl immer mehr Geld ausgegeben wird, kann dieser Trend nicht gestoppt werden. Da stellt sich schon die Frage, ob dieser Weg, der hier gegangen wird, der massiv von der ÖVP vertreten wird, wirklich der richtige ist. Ich sage Ihnen: natürlich nicht, sonst würde es hier andere Ergebnisse geben.

 


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